Lange war Bruno der Palmsonntags-Star in Hintersee: Ein Esel mit Rampenlicht-Erfahrung. "Er war früher beim Zirkus, die Idealbesetzung", lacht Lenzenbäuerin Burgl Golser aus Hallwang. Am Sonntag tritt Eseldame Pia in seine Hufspuren und nimmt ihren Wirbelwind Bruna (drei Wochen) gleich mit. "Wir haben mit unseren Enkerln schon geprobt", verrät der Bauer.
Österliche Spezial-Pflege braucht das Esel-Duo nicht: "Sie müssen halt ruhig bleiben, das schaffen wir schon", lacht Golser, der am Abend manchmal noch mit seinen Eseln in den Wald spaziert. "Ein Hobby", sagt er. "Nur mehr wenige Bauern haben noch Esel."
Deshalb muss Hintersee in "Miete" gehen: "Die Tradition ist bei uns uralt", weiß Tourismus-Chef Albert Ebner. Seit er sich erinnern kann, stehen die Kinder andächtig um einen lebenden Esel. Auch ein Reiter wird immer bestimmt. Ganz der Tradition nach muss es ein heranwachsender Bub aus dem Ort sein. Der zehnjährige Stefan Oberascher wagt am Sonntag den Esels-Ritt. Nervös? "Ein bisschen schon." Er wird in alter Kutte einreiten – ohne Sattel oder pompösen Schmuck, nur auf einem einfachen Tuch.
Und die Kinder tragen wieder die Palmbuschen der Bauern, wo sie sich ein bisschen Taschengeld verdienen können. Ebner: "Da bricht immer ein richtiger Wettbewerb aus." Die Palmprozession beginnt um 8.30 Uhr beim Feuerwehrhaus.
Kronen Zeitung
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