CL-Titelträger out

Deutschland feiert Schalke, Italien trauert um Inter

Fußball
14.04.2011 12:56
Der FC Schalke 04 und Real Madrid haben am Mittwoch wie Manchester United und der FC Barcelona 24 Stunden zuvor verdient das Semifinale der Champions League erreicht. Das Quartett kam jeweils mit zwei Siegen weiter, wobei die Deutschen mit der Eliminierung von Titelverteidiger Inter Mailand für die Sensation sorgten. Sie ließen dem 5:2 von San Siro in Gelsenkirchen ein 2:1 folgen.

Die "Knappen" zogen erstmals in ihrer langen Geschichte ins CL-Halbfinale ein und bekommen es nun mit Manchester United zu tun, während Real und Barca zwei weitere "Clasicos" in dieser Saison bestreiten (siehe Infobox).

Rock 'n' Raul auf Schalke
Die Gazetten nördlich und südlich der Alpen hatten für Schalke und Inter lobende bzw. weniger freundliche Kritiken parat. Das deutsche Fachmagazin "kicker" schrieb: "Reifezeugnis für Ralf Rangnicks Helden!" Die Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung meinte in Anspielung auf den spanischen Torschützen, der die 1:0-Führung mit seinem 73. Streich im Europacup fixiert hatte, über den "königsblauen Wahnsinn: Ganz Schalke tanzt den Rock 'n' Raul". "Der Westen" stellte mit Freude fest: "Das Herz des deutschen Fußball schlägt im Revier!"

Endzeitstimmung in Italien
In den italienischen Zeitungen wurde mit dem Titelverteidiger, den ein Jahr nach dem Triumph wie bisher allen CL-Gewinner der Fluch des vorzeitigen Scheiterns ereilt hatte, und dessen brasilianischem Trainer Leonardo abgerechnet. "Game over - Endstation. Nach der Demütigung folgte die nächste Pleite. Das war das Ende einer Ära", befand "La Gazzetta dello Sport". "Tuttosport" ("Inter, die Geschichte ist vorbei"), "Corriere dello Sport" ("Inter ergibt sich") oder "La Repubblica" ("La Grande Inter ist am Ende") fanden ähnliche Überschriften.

Rangnick, dessen ManUnited-Kollege Alex Ferguson auf der Tribüne saß, wagte schon einen Blick auf das Semifinale. "Das ist etwas Außergewöhnliches für uns. Gegen ManU beginnen wir wie gegen Inter bei Null - natürlich als klarer Außenseiter. Doch auch hier ist alles möglich, und wenn alles nach Plan läuft, können wir das Finale erreichen", meinte der Nachfolger von Felix Magath. Inter-Coach Leonardo gab als großen Unterschied der zwei Teams die Chancen-Auswertung an. "Es ist schade, weil im Vorjahr hat Inter noch alles gewonnen, was es zu gewinnen gab." Damals hießt der Feldherr Jose Mourinho, der heuer Real erstmals seit acht Jahren in die Vorschlussrunde führte...

Jubiläums-Match für Mourinho
Beim 1:0-Erfolg an der White Harte Lane saß der Portugiese zum 500. Mal in seiner Karriere auf der Trainerbank und sah wie Tottenhams Keeper Heurelho Gomes nach einen Weitschuss mitten aufs Tor den Ball zwischen seine Arme über die Linie springen. Der Groll der "Heißsporne", die erstmals in der Geschichte der Champions League (seit 1992/93) das Viertelfinale erreicht hatten, hielt sich in Grenzen. "Es war eine ausgeglichene Partie, das Tor bitter. Aber Gomes hat uns schon oft ein Spiel gerettet", sagte Trainer Harry Redknapp.

Auch Flügelflitzer Gareth Bale sprach von "einer tollen Saison für den Verein". Man habe gesehen, dass Tottenham mit Großen mithalten könne, meinte der Waliser. "Wir haben so gespielt, wie es die Situation erforderte. Aber das Finale des spanischen Cups und das Halbfinale der Champions League zu erreichen ist definitiv noch keine erfolgreiche Saison", sagte Mourinho. Im Halbfinale gegen Barcelona könne alles passieren, daran zu denken, dafür habe man jetzt noch keine Zeit.

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(Bild: KMM)



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