VP: "Eine echte Farce"

Wirbel um mögliche Preiserhöhungen bei Öffi-Tickets

Wien
13.04.2011 13:49
Für Aufregung haben am Mittwoch mögliche Preiserhöhungen für einzelne Ticketsegmente im Zuge der Wiener Öffi-Tarifreform, die derzeit von der rot-grünen Stadtregierung ausverhandelt wird, gesorgt. Teurer werden könnten etwa Einzel- oder Kurzzeitfahrscheine. Die Wiener Volkspartei erinnerte am Mittwoch nach Bekanntwerden der Pläne an das Wahlversprechen der Grünen, ein 100-Euro-Öffi-Ticket einzuführen, und sprach von "einer echten Farce für Wiener Öffi-Fahrer".

Die Grünen werfen der SPÖ vor, über die Betriebsräte der Wiener Linien Stimmung für eine Preiserhöhung zu machen. Die Stadtgrünen wollen finanzielle Mittel nicht durch generell höhere Kartenpreise lukrieren, sondern über den Umweg des Autoverkehrs hereinbringen. Konkret verlangen sie von der SPÖ die Zusicherung, dass die Parkraumbewirtschaftung ausgebaut wird. Sprich: Die Tarifreform soll an die Ausweitung des Parkpickerls gekoppelt werden. Diese zusätzlichen Einnahmen sollen dann in den Öffi-Verkehr fließen.

Kein Kommentar von Finanzstadträtin
Für Langzeitkarten und bestimmte Nutzergruppen - Stichwort: soziale Staffelung - soll es dafür billigere Tarife geben, wie aus grünen Verhandlerkreisen am Mittwoch zu erfahren war.

Im Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner (SP), die auch für die Wiener Linien zuständig ist, wollte man die Sache nicht kommentieren. Eine Brauner-Sprecherin verwies auf noch laufende Verhandlungen. Die mit der Ausarbeitung der künftigen Ticketstruktur betraute Arbeitsgruppe soll - so sieht es der ursprüngliche Zeitplan vor - ihre Ergebnisse bis Ende Juni vorlegen.

Wiener VP-Verkehrssprecher: "Völlig falscher Ansatz"
Als "völlig falschen Ansatz" bezeichnete dafür der Verkehrssprecher der ÖVP Wien, Stadtrat Wolfgang Gerstl, die Idee der Grünen, eine mögliche Erhöhung der Tarife der Wiener Linien an eine Zustimmung der SPÖ zu einer Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung zu knüpfen. "Die Grünen haben anscheinend wirklich alle bisherigen Ideale über Bord geworfen", kritisierte Gerstl.

"Es gäbe so viele Möglichkeiten, mehr Leute zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen - was ja auch eine Erhöhung der Einnahmen zur Folge hätte", betonte der VP-Verkehrssprecher. So sollten etwa Wochenkarten von jedem beliebigen Tag an gelten, übertragbare Jahreskarten geschaffen, die Intervalle verdichtet und die U-Bahn über die Stadtgrenzen hinaus geführt werden.

Mehr Sicherheit an Fahrscheinautomaten
Die Wiener Linien gaben indessen am Mittwoch bekannt, die Sicherheit für die Fahrgäste beim Kauf von Fahrausweisen mit Kreditkarte an Fahrscheinautomaten zu erhöhen. An den rund 360 Ticketautomaten der Wiener Linien in U-Bahn-Stationen ist bei Bezahlung mit Mastercard, Visa und American Express ab 15. April die Eingabe des dazugehörigen vierstelligen Sicherheitscodes erforderlich.

In den letzten Wochen wurden alle Fahrscheinautomaten mit Kreditkartenfunktion ausgestattet und getestet. Außerdem befinden sich an den Automaten entsprechende Hinweise in deutscher und englischer Sprache. Für Fahrgäste bedeutet die PIN-Code-Abfrage zusätzliche Sicherheit. Bei Verlust oder Diebstahl der Kreditkarte ist es in Zukunft ohne dazu gehörigen PIN-Code nicht mehr möglich, Fahrkarten an Automaten der Wiener Linien missbräuchlich zu erwerben. Bei Bezahlung mit der Bankomatkarte war schon bisher die Eingabe des PIN-Codes notwendig.

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