"High Noon" in Linz

Nächster “Zahltag” in der Franken-Deal-Affäre

Oberösterreich
13.04.2011 09:34
Nichts macht es auch dem Laien deutlicher, auf welch' gefährliche Wette sich die Stadt Linz eingelassen hat, als diese Zuspitzung auf einen "High Noon": Der Frankenkurs von Mittwoch, Schlag 12 Uhr, bestimmt die Höhe der ersten von zwei Zahlungen der Stadt im Jahr 2011 an die Bawag. Bleibt der Kurs ungefähr am Niveau von Dienstag, 15 Uhr, werden noch diese Woche 13,7 Millionen Euro fällig.

Gegenüber US-Dollar und Britischen Pfund hat der Euro bis Dienstagnachmittag jeweils um die zwei Prozent zugelegt, gegenüber der "Fluchtwährung" Franken ist er aber um gut ein Prozent schwächer geworden. Das sind Kursschwankungen, die für die Linzer Stadtfinanzen aufgrund des 2007 bis 2017 (angeblich eigentlich als Zinssicherung) eingegangenen Franken-Deals ("Swap") höchst relevant sind.

Ist der Euro am Mittwoch um 12 Uhr so wie Dienstagnachmittag nur 1,30 Franken wert, sind 13,7 Millionen Euro an die Bawag zu überweisen. Am 13. Oktober 2011 wird dann die nächste Zahlung fällig – dann wird der Euro laut Prognosen (Sparkasse Oberösterreich) wieder bei 1,30 Franken liegen oder sogar schon Richtung 1,25 unterwegs sein.

Enorme finanzielle Last für Linz
So würde aus diesem Franken-Deal aus heutiger Sicht ein Jahresverlust von ca. 27 Millionen Euro entstehen. Zum Vergleich ("Linz in Zahlen"): Im Jahr 2010 investierte die Stadt Linz im Bereich Gesundheit 34,6 Millionen Euro, bei Verkehr 17,2, Soziales 21,2, Bildung 16,3, Freizeit und Sport 18,4 und Kultur 10,3 Millionen Euro.

Es geht also um eine enorme finanzielle Last für die Stadt Linz. Wäre der Franken Mittwochmittag am Stand vom 6. April, wären "nur" 12,4 Millionen Euro zu zahlen, mit dem Kurs vom 16. März wären es gar 17,7 Millionen Euro.

Kronen Zeitung

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