Vor dem Kollaps

Für die Kontaktpersonen fehlt die Zeit

Salzburg
22.11.2021 07:00
Immer mehr Salzburger müssen wegen einer Covid-Infektion zuhause bleiben. Und jene, die für die Absonderungsbescheide und die Kontaktpersonennachverfolgung zuständig sind, stoßen täglich an ihre Grenzen. Die Konsequenz: Lange Wartezeiten und Einschränkungen.

Mehr als 15.000 Salzburger sind zurzeit am Coronavirus erkrankt. Das sind so viele wie noch nie. Jeder Fall muss vom Contact Tracing bearbeitet werden, eigentlich sollten auch Kontaktpersonen abgesondert werden.

Lieber Positive absondern, als Kontaktpersonen
Davon ist jedoch im Moment keine Rede. „Wir können zurzeit nur die Indexfälle bearbeiten, eine Kontaktpersonennachverfolgung ist nicht möglich“, erklärt Markus Kurcz, Leiter des Contact Tracing des Landes. „Zurzeit macht es keinen Sinn, einen Indexfall mit all seinen Kontakten abzuarbeiten, wenn man dafür viele Positive nicht bearbeiten kann“, sagt er.

Auch wer einen positiven Befund hat, muss teilweise lange auf den Anruf der Behörde warten. „Wir versuchen jeden zumindest vor dem ersten Freitesten zu kontaktieren“, sagt Kurcz.

Was Schuld am Kollaps des Systems trägt? Zu wenig Personal für zu viele Fälle. Ein Aufstocken der Arbeitskräfte, wie es immer wieder von verschiedenen Stellen gefordert wurde, gestaltet sich laut Markus Kurcz schwierig. So seien die Kapazitäten des Bundesheeres eingeschränkt – viele Soldaten seien im Grenzeinsatz und Grundwehrdiener würden, sobald sie eingelernt wären, schon wieder abrüsten. Die Mitarbeiter in den Gemeinden sind ausgelastet, auch die Technik würde mit mehr Personal laut Kurcz zusammenbrechen. „Das elektronische Meldesystem vom Bund ist jetzt schon auf Anschlag, mit 50 neuen Kräften würde das System sicher stehen“, sagt er.

In der Stadt Salzburg helfen freiwillige Floriani aus. Auch das Land hofft auf zusätzliche Kräfte – durch den Lockdown. „Wir haben die Chance, Arbeitskräfte zu bekommen, die uns für ein paar Wochen unterstützen“, sagt der Tracer-Chef. Die Arbeitskräfte werden in den kommenden Wochen bitter benötigt werden. „Die Menschen haben das letzte freie Wochenende noch genossen. Damit werden die Fallzahlen noch einmal ordentlich steigen“, sagt Markus Kurcz voraus.

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