Mittersill im Pinzgau

Rettungsaktion: Wiener saßen in Nordwand fest

Salzburg
21.11.2021 15:30

In Mittersill im Pinzgau sind in der Nacht auf Sonntag zwei Kletterer - beide aus Wien - aus der in 2922 Metern Seehöhe liegenden Nordwand des Hochgasser geborgen worden. Die Männer konnten von der Bergrettung Mittersill sicher ins Tal gebracht werden.

„Der Einsatz war sehr anspruchsvoll, konditionell und auch technisch. Wir konnten die beiden sicher ins Tal bringen. Sie sind erschöpft, aber unverletzt“, berichtet Gerfried Walser, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mittersill. Die jungen Männer aus Wien waren am Samstag um 8.00 Uhr zu einer sogenannten „Mixed-Tour“ aufgebrochen.

In Biwaksäcken gekauert
Die Tour namens „Hauptgully“ führt mitten durch die Nordwand auf den Berg. Weil die Kletterer offenbar keine Sicherung mehr setzen konnten, saßen sie nach sechs bis sieben Stunden rund 200 Meter unterhalb eines Grates fest. Um 17.00 Uhr alarmierten sie schließlich die Einsatzkräfte und gaben die GPS-Koordinaten ihres Standortes an. Zum Schutz vor der Kälte kauerten sie währenddessen in ihren Biwaksäcken. 

Um 4 Uhr im Tal
Nach drei Stunden erreichten die Bergretter die zwei Männer: „Wir haben die erschöpften Kletterer mit einem 200 Meter langen Dyneema-Seil mittels Mannschaftsflaschenzug auf den Grat hinauf geborgen“, schilderte Walser. Die Bergretter begleiteten die Alpinisten ins Tal. Der Einsatz endete um 4.00 Uhr.

Leuchtender Mond half bei Rettung
Laut Bergrettung waren der leuchtende Mond und die wolkenlose Nacht ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Rettungsaktion. Die Lichtzeichen der Bergretter und jene der in Not geratenen Kletterer seien gut sichtbar und daher wesentlich für die Orientierung und genaue Standortbestimmung gewesen.

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Für die Ortsstelle war es einer der anspruchsvollsten Einsätze, die wir je hatten.

Gerfried Walser, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mittersill

Fehleinschätzung der Männer
Dass die Männer in Bergnot geraten sind, führte der Einsatzleiter auf eine Fehleinschätzung in der Tourenplanung zurück. Die Bedingungen für eine Mixed-Tour, also Klettern am Fels, Schnee und Eis, seien schlecht gewesen. „Es war generell der falsche Zeitpunkt für so eine Tour. Es muss auch der Umkehrzeitpunkt bei der Tourenplanung definiert sein.“ Die beiden Kletterer hätten schon früher umkehren oder die Einsatzkräfte zu einem früheren Zeitpunkt alarmieren sollen.

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