Harte Bandagen

Gewerkschaft übt heftige Kritik an der Lehrlingsausbildung

Salzburg
08.04.2011 18:59
Kein gutes Zeugnis stellt die Gewerkschaft den Salzburger Tourismusbetrieben aus, wenn es um die Ausbildung von Lehrlingen geht. Viele angehende Gastronomie-Fachleute würden als billige Arbeitskräfte eingesetzt, anstatt ihnen den Beruf näher zu bringen. Eine härtere Gangart bei den schwarzen Schafen wird gefordert.

"Strahlende Sieger bei den Lehrlingswettbewerben sind die eine Seite. Aber es gibt auch eine Schattenseite bei der Ausbildung im Tourismus", ist "Vida"-Vorsitzender Walter Androsch überzeugt. "Immer wieder gibt es gravierende Verfehlungen", pflichtet ihm Landesgeschäftsführer Thomas Berger bei und führt einige konkrete Beispiele an:

  • Ein Restaurant im Flachgau stellte in den vergangenen sechs Jahren elf Lehrlinge ein. Kein einziger schaffte die Abschlussprüfung, alle brachen das Lehrverhältnis ab.
  • In einem Hotel im Pongau wurden die Auszubildenden genötigt, gefälschte Stundenabrechnungen zu unterschreiben. Die geleisteten Überstunden wurden einfach nicht ausgezahlt.
  • In einem Hotel im Pinzgau musste die angehende Hotel-Assistentin die Tochter des Hauses bei den Schulaufgaben unterstützen und die private Wäsche der Chefin bügeln.

"Kann nicht nur an den Lehrlingen liegen"
"Ein Drittel der Lehrverhältnisse im Gastgewerbe wird vorzeitig aufgelöst. Mehr als in jeder anderen Branche. Das kann nicht nur an den Lehrlingen liegen", sagt Berger. Er schätzt, dass die Quote bei den schwarzen Schafen bei "über zehn Prozent" liegt.

Berger fordert schärfere Kontrollen und schnellere Verfahren beim Entzug der Lehrberechtigung. "Da muss auch die Wirtschaftskammer mitmachen!"

von Gernot Huemer, Kronen Zeitung

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