Verantwortlich für das rasche und andauernde Abschmelzen der Gletscher sind laut Andrea Fischer, Leiterin des Alpenverein-Messdienstes (alle Mitarbeiter sind ehrenamtlich unterwegs), ein zu warmer Winter (+0,6 Grad) und ein nachfolgender deutlich wärmerer Sommer (+1,6 Grad).
"Die Zungen großer Talgletscher zerfallen wegen des fehlenden Eisnachschubes besonders stark, was zu dramatischen Längenverlusten führt." War in den vergangenen Jahren das größte Minus stets in den Ötztaler Alpen zu registrieren, so wechselte die Spitze im Vorjahr ins Glockner- und Venedigergebiet.
Gletscher zerfällt bereits
Am stärksten zog sich das Wasserfallwinkelkees mit 71,7 Meter zurück gefolgt vom Obersulzbachkees (Venedigergruppe) mit 61,8 Meter und dem Vernagtfener in den Ötztaler Alpen mit 58,4 Meter – dieser leidet ganz besonders unter der Erwärmung und zerfällt derzeit in drei Teile.
Dass die Gletscher nicht verschwinden werden – davon ist Fischer überzeugt: "Das Wasserfallwinkelkees ist 2,4 Kilometer lang, der Rückzug von 71,7 Meter macht nur 0,03 Prozent aus. Der 8,7 Kilometer lange Gepatschferner im Ötztal zog sich um 39,6 Meter zurück – statistisch gesehen also um null Prozent." Die vom Alpenverein erhobenen Messdaten fließen in ein internationales Forschungsprojekt ein, das den Anstieg des Meeresspiegels berechnet.
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