Wasser am Mars

Das war die Sensation 04: Wasser am Mars

Wissenschaft
16.12.2004 12:42
Die Entdeckung von Wasserspuren auf dem Mars durch die Roboter-Fahrzeuge "Spirit" und "Opportunity" ist nach Ansicht des US-Fachjournals "Science" der wissenschaftliche Durchbruch des Jahres 2004.
"Dank der zähen kleinen Roboter wissenwir, dass der Mars vor Milliarden Jahren warm und feucht genugwar, um einen flachen, salzigen See auszubilden", schreibt "Science"in seinem traditionellen Jahresrückblick. Dies sei ein Meilensteinbei der Suche der Menschheit nach Leben im Universum.
 
"Opportunity" landete in der Meridiani-Ebene direktin einem Gebiet, das einst von Wasser überflutet war. MitHilfe eines Spektrometers untersuchte der Rover Felsgestein undentdeckte unter anderem Salz- und Schwefelverbindungen, die aufdas Vorhandensein von Wasser schließen ließen. Aufder anderen Seite des Roten Planeten spürte "Spirit" ebenfallsSpuren ehemaliger Wasservorkommen auf. Das Wasser auf dem Marssei zwar sehr sauer und salzig gewesen, auf der Erde habe sichaber auch unter solchen Bedingungen Leben entwickelt.
 
Homo floresiensis auf Platz 2
Auf Platz zwei der Highlights des Jahres setzte "Science"die Entdeckung von Überresten einer bislang unbekannten Menschenartauf der indonesischen Insel Flores. Der Homo floresiensis warmit nur einem Meter Körperhöhe erstaunlich klein, auchsein Kopf besaß nur etwa die Größe einer Pampelmuse.Vermutlich haben die "Zwergenmenschen" und der moderne Homo sapiensnoch vor 18.000 Jahren zusammen die Erde bewohnt.
 
Geklonter Embryo
Die weiteren acht Highlights wurden nicht eigensplatziert. Gekürt wurde die Arbeit südkoreanischer Wissenschaftler,die erstmals einen menschlichen Embryo geklont und daraus Stammzellenentnommen hatten. Sie hätten den Beweis erbracht, dass dieseTechnik mit menschlichen Zellen funktioniert.
 
Dass sich im vermeintlichen Müll des ErbmaterialsDNA wahre Schätze verbergen, fanden gleich mehrere Teamsheraus. Zahlreiche Regionen des Erbguts, die bislang als wertlosgalten, haben eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Genaktivität.Astrophysiker entdeckten 2004 das erste Pulsaren-Paar - umeinanderrotierende Neutronensterne, die Partikel und Strahlen ins Weltallschleudern.
 
Dokumentiertes Artensterben
Die detaillierte Dokumentation des Artensterbensrund um die Welt ist "Science" ebenfalls einen Platz unter denTop Ten der wissenschaftlichen Highlights Wert. Denn diese Forschungmache auch deutlich, wie der Klimawandel die natürliche Entwicklungin vielen Gebieten verändere. Neben dem Mars-Wasser tauchtauch das Wasser der Erde in der wissenschaftlichen Bestenlisteauf. Grund: Auch nach einem Jahrhundert intensiver Forschung entdeckendie Wissenschaftler immer wieder Neues zur Struktur und Chemieder Verbindung.
 
"Public-Privacy-Partnerships"
Als weiteren Durchbruch kürte "Science" dieEinrichtung so genannter "Public-Privacy-Partnerships" im Gesundheitswesen.Zusammenschlüsse von reichen Ländern, akademischer Forschungund pharmazeutischer Unternehmen starteten 2004 mehrere Initiativen,um den Ärmsten der Welt Zugang zu Medikamenten zu verschaffen.Schließlich sei die Sequenzierung von DNA aus Wasserprobenbemerkenswert, da sie zur Entdeckung neuer Organismen und Genegeführt habe.
 
2004 sei zudem ein überragendes Jahr fürdie Erforschung von Kondensaten gewesen. Nachdem es gelungen sei,Bosonen und Fermionen in den Zustand so genannter "Super-Atome"zu überführen, hätten Forscher diese Erscheinungsformender Materie jetzt weiter untersuchen und erstmals auch ein festesKondensat erschaffen können.
 
Störfall des Jahres
Als Störfall des Jahres bewertete "Science"die sich verschlechternden Beziehungen zwischen Wissenschaft undPolitik in weiten Teilen der Welt. So hatten zum Beispiel US-amerikanischeForscher der Regierung von Präsident George Bush vorgeworfen,ideologische Interessen vor die wissenschaftlichen zu setzen.In Italien und Frankreich protestieren Forscher gegen Budget-Kürzungen.
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