Bei den Salzburger Festspielen steht heuer zumindest eine konzertante Oper auf dem Spielplan des größten Salzburger Klangkörpers. Als Solisten in Tschaikowskys "Iolanta" sind unter anderen Anna Netrebko (siehe Bild) und Piotr Beczala angekündigt. Beide selbst veranstalteten Konzertreihen seien höchst erfolgreich, erläuterte Geschäftsführerin Vera Hazebrouck. Für die Sonntagsmatineen im Großen Festspielhaus (Auslastung 75 Prozent) und die Donnerstagskonzerte im Großen Saal der Stiftung (Auslastung 100 Prozent) seien alleine bei den Abos 1.300 Stück verkauft worden.
Orchester im Dauerstress
Neben den eigenen Konzerten bespielt das Orchester von Chefdirigent Ivor Bolton das Landestheater (acht Produktionen), die Mozartwoche (zwei Konzerte), die Festspiele (außer der Oper fünf Matineen und zwei Sonderkonzerte) und wirkt im Programm der Salzburger Kulturvereinigung mit (zwei Konzerte). Dazu kommen regelmäßige Plattenaufnahmen sowie Tourneen und Gastspiele in vielen Teilen der Welt.
Bolton, über dessen zweite Vertragsverlängerung zurzeit gerade gesprochen wird, sagte, es gehe nicht um seine Person, sondern um die kontinuierliche Weiterentwicklung auf allen Ebenen. Das Orchester sei auf einem fantastischen Weg, jetzt müsse man dranbleiben und Präsenz bei den Festspielen, dem CD-Markt, den Tourneen und den eigenen Konzerten zeigen. Bolton bedauerte aber, dass dem Orchester heuer bei den Festspielen "nur" konzertante Opernaufgaben übertragen worden sind. "Natürlich bin ich darüber enttäuscht. Aber schon 2012 werden wir wieder szenisch Oper spielen, und für die Folgejahre laufen die Verhandlungen gut."
Acht von 91 Planstellen derzeit nicht besetzt
Hazebrouck und Bolton betonten unisono, dass das Orchester am oberen Limit der Anzahl der Dienste angelangt sei. Da sei es besonders schmerzlich, dass acht von 91 Planstellen aus wirtschaftlichen Gründen nicht besetzt werden könnten. "Es gibt auch andere, enorm flexible Orchester, die Musik wie 'Kiss me, Kate', den 'Fliegenden Holländer' und dann barocke Streichermusik spielen. Diese Orchester haben in aller Regel aber mehr Spieler in ihren Reihen", so Bolton.
Das Salzburger Mozarteum-Orchester wird von Stadt und Land mit je 3,1 Millionen Euro, zusammen also mit 6,2 Millionen Euro subventioniert. Der Rest des 8,3 Millionen Euro schweren Budgets stammt überwiegend aus Eintritten und von Sponsoren.
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