Helikopter-Absturz

Wrackteil-Bergung aus dem Achensee verzögert sich

Österreich
04.04.2011 10:40
Nach der Bergung der vier Insassen des am Mittwoch in den Tiroler Achensee gestürzten Polizeihubschraubers verzögert sich die Hebung der Wrackteile des Helikopters. Am Montag wurde bei einer Einsatzbesprechung entschieden, dass ein detailliertes Bergekonzept erstellt werden soll. Der Start der Aktion sei erst in der zweiten Wochenhälfte zu erwarten, erklärte ein Polizeisprecher.

Neben den drei größeren Teilen des Eurocopters - darunter auch die Kanzel und die dort vorhandenen technischen Geräte, die für die Klärung des Unglücks von großer Bedeutung sind - liegen am Seegrund mehrere kleine Bruchstücke. Sie befinden sich teilweise in einer Tiefe von mehr als 100 Metern, wie Aufnahmen der Schleppkameras und des eingesetzten Tauchroboters zeigten.

Man werde bei der Bergung sehr vorsichtig vorgehen, um die Kanzel nicht weiter zu beschädigen, sagte der Chef der Bergefirma, Wolfgang Falch. Die Auswertung solle Erkenntnisse darüber bringen, warum der Helikopter überhaupt abgestürzt sei, und habe möglicherweise Auswirkungen auf den gesamten Hubschraubertyp.

Alle Wrackteile wurden vom Verkehrsministerium beschlagnahmt. Ein Ergebnis der für die Bergung zuständigen Flugunfallkommission dürfte erst in mehreren Monaten feststehen.

Ufer wieder frei zugänglich
Von der Bezirkshauptmannschaft Schwaz wurde mittlerweile das Platzverbot komplett aufgehoben. Das Westufer des Achensees war für Spaziergänger seit Samstag wieder zugänglich und wurde am Wochenende von vielen bei strahlendem Sonnenschein für einen "Lokalaugenschein" genutzt. Mit dem Platzverbot hatte man versucht, Schaulustige und Journalisten von der Bergung der Toten fernzuhalten.

Am Freitagabend war der letzte der vier Insassen, ein 43-jähriger Schweizer Polizist, aus 106 Metern Tiefe an die Oberfläche geholt worden. Am Samstagnachmittag fand das erste Begräbnis eines der Opfer im Zillertal statt. Es handelte sich um den 38-jährigen Flugbergleiter, der bereits unmittelbar nach dem Unglück an der Wasseroberfläche treibend geborgen werden konnte.

Bei dem Absturz am Mittwoch kurz nach 10 Uhr kamen alle vier Menschen an Bord des Eurocopter - drei Tiroler und ein Schweizer - ums Leben. Unmittelbar nach dem Unglück wurde der Leichnam des 38 Jahre alten Flugbegleiters geborgen. Im Hubschrauber befanden sich darüber hinaus der 41-jährige Pilot aus Tirol, ein 53-jähriger einheimischer Grenzpolizist und der 43 Jahre alte Polizist aus der Schweiz, der sich im Rahmen eines internationalen Austauschs in Tirol aufhielt.

Flaggschiffe der Flugpolizei
Die 2007 angeschafften Eurocopter sind die Flaggschiffe der Flugpolizei , die an sieben Standorten in Österreich insgesamt 17 Hubschrauber betreibt, davon acht vom Typ EC 135. Die Fluggeräte aus deutsch- französischer Produktion sind teilweise mit modernsten Infrarot- und Video- Überwachungsgeräten ausgerüstet und können je nach Ausführung bis zu sieben Passagiere transportieren. Neben der Flugpolizei hat z.B. auch der ÖAMTC EC 135 als Rettungshubschrauber im Einsatz. Bei einem Absturz eines Hubschraubers von diesem Typ 2009 in der Steiermark starben zwei Menschen.

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