Vorräte ausreichend

Österreich: Biosprit “kein Preistreiber für Lebensmittel”

Österreich
04.04.2011 08:53
Das Debakel bei der Einführung des Biotreibstoffs E10 in Deutschland ruft immer mehr Kritiker auf den Plan: Die Landwirtschaftskammer hingegen verteidigt die Verwendung von Biosprit bei Kraftfahrzeugen. "Biosprit treibt die Lebensmittelpreise sicher nicht in die Höhe", sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski (li.).

Es gebe in Österreich keine Konkurrenz zwischen "Tank und Teller", weil es "genügend Anbauflächen" gebe. Es werde zum Beispiel Mais nach Italien exportiert, der für die Biosprit-Produktion verwendet werden könnte.

Kritisch sieht Wlodkowski hingegen die massive Expansion der US-Ethanolproduktion. Diese sei "einseitig" und man schaffe sich dadurch wieder neue Probleme: Österreich solle aber die Chancen im Bereich Erneuerbare Energien nutzen und nicht Probleme in anderen Ländern als Argument verwenden, "nichts zu tun".

"Deutschland schlecht vorbereitet"
Die Einführung des Biotreibstoffs E10 in Deutschland sei vor allem "schlecht vorbereitet gewesen". Das Match zwischen Mineralölindustrie und Autoherstellern habe die Autofahrer verunsichert. Für die Erhöhung der Beimischung in Österreich auf zehn Prozent im Herbst 2012 sehe er aber "kein Problem".

Der österreichische Agrar-Konzern Agrana könne jetzt schon die erforderlichen zehn Prozent in seinem Bioethanol-Werk in Pischlsdorf produzieren. Derzeit werde noch die Europäische Norm für Biosprit verhandelt und erst danach könne man die Erhöhung "konsequent umsetzen", so Wlodkowski.

Fortschritt im Bereich Erneuerbare Energien wünschenwert
Im Bereich Erneuerbare Energien sei in den vergangenen Jahren "viel zu wenig weitergegangen" und man habe "vieles versäumt". Mit der geplanten Novelle des Ökstromgestzes ist der Präsident der Landwirtschaftskammmer aber zufrieden: "Die Ökstromnovelle ist sicher ein Fortschritt." Vor allem bei den Biogasanlagen müssten die Einspeisetarife nach oben gehen, weil die Betreiber "zum Teil gefährdet seien und nicht kostendeckend arbeiten würden". Er wünsche sich nicht eine Fortsetzung der "Stop and Go"-Politik im Bereich der Erneuerbaren Energien, sondern eine Umsetzung "so rasch wie möglich und keine endlosen Diskussionen".

Die starken Preissschwankungen bei Agrargütern, wie zum Bespiel Weizen und Zucker, sind für Wlodkwoski ein Problem: Er sei "selbstverständlich für eine Transaktionssteuer", weil die Spekulation überhand nehme und man hier "gewisse Zügel" anlegen sollte. Es müsse mehr Transparenz in diesem Bereich geben, etwa dass Vorräte transparenter dargestellt werden.

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