Kritik am Marktamt

Gebührenflut und WC-Streit: Standler auf den Barrikaden

Wien
03.04.2011 16:36
Marktstandler, Wirte und Bäcker kämpfen gleich an mehreren Fronten. Unter Beschuss: Marktamt und die Stadt Wien. So schnalzten etwa die Markgebühren um fast acht Prozent in die Höhe, selbst ein Mini-Stand kostet nun rund 300 Euro im Jahr mehr. Die ÖVP sammelt Unterschriften (siehe Bild) und hält die Erhöhung sogar für rechtswidrig.

Laut "Valorisierungsgesetz" hätte es nämlich maximal eine Steigerung von rund fünf Prozent geben können, heißt es aus dem Wirtschaftsbund. "Dennoch hat die rote Fraktion in der Kammer die Gebührenflut gut geheißen", wettert Markthändler Josef Preiser. Doch obwohl auch viele Wirte betroffen sind, fühlt sich Gastro-Obmann Wilhelm Turecek nicht dafür zuständig: "Das müssen sich Stadträtin Frauenberger und Kammerpräsidentin Jank untereinander ausmachen."

WC statt Bewirtungsplätzen?
Zusätzliche Sorgen plagen vor allem Standler am Naschmarkt. Sie haben in ihren kleinen, teils denkmalgeschützten Hütten meist nur ein WC. Das Marktamt verlangt aber nun Umbauten. Für Männer und Frauen müsste es Extra-Toiletten geben. Eine Nachrüstung kann aufgrund des Platzmangels aber nur auf Kosten von Sitzplätzen oder der Ausschank gehen.

"Wollen wir Bewirtungsplätze haben oder wollen wir Stände, die ein einziges Klosett sind?", wettert Turecek. Den Genochmarkt im 22. Bezirk berührt das nicht mehr. Er wurde im Vorjahr geschleift. Stattdessen sollte ein Hotel in die Höhe wachsen. Das Projekt dürfte aber laut FPÖ geplatzt sein. "Wir fordern hier einen kleinen Markt mit frischen Lebensmitteln und Gastronomie", so Gemeinderat Anton Mahdalik.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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