Im Tempo-Rausch jagte der 18-Jährige an jenem schicksalshaften Februar-Tag mit einem vollbesetzten BMW über die Vogelweiderstraße in Salzburg-Schallmoos. Bis zu 128 km/h schnell war er damals, betonte die Staatsanwältin. In einer Linkskurve verlor der Kfz-Lehrling die Kontrolle über das PS-Monster, prallte mit voller Wucht gegen den Betonpfeiler einer Eisenbahnbrücke.
Wortkarges Geständnis: „Tut mir leid“
Während ein 17-Jähriger durch die schweren Kopfverletzungen sein Leben verlor, kam der Fahrer mit einigen Brüchen davon. Die Beifahrerin und Freundin des 18-Jährigen lag aufgrund ihrer schweren Verletzungen eine Woche im Koma. Ein weiterer Insasse am Rücksitz, ein damals 15-Jähriger, erlitt schwere Verletzungen. Sein Anwalt sprach von „Psycho- und Physio-Therapie“ als Folge und forderte Schmerzengeld. Keine Forderung stellte die junge Frau, die, wie auch die Angehörigen des Lenkers, die Verhandlung beobachtete. Sie seien auch nach wie vor ein Paar, bestätigte der Angeklagte.
Teilbedingte Haftstrafe
Gegenüber Richter Thomas Tovilo-Moik legte er ein Geständnis ab: „Es war ein kurzer Moment, der im Widerspruch zu seinem bisherigen Leben stand“, unterstrich Verteidiger Kurt Jelinek mit Verweis auf ein leeres Straf-Register. Er habe sich überschätzt. „Ich möchte mich entschuldigen“, waren auch die einzigen Worte des 18-Jährigen. Der Vater des Opfers habe ihm vergeben, erzählte der Richter, bevor er die Strafe verkündete: 12 Monate teilbedingte Haft, für drei Monate soll der 18-Jährige ins Gefängnis. „Ich glaube, dass dies auch für ihre persönliche Aufarbeitung wichtig ist“, sagte Tovilo-Moik und verwies auf die Fußfessel. Der Angeklagte nahm Bedenkzeit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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