"Love Peers"

Teenager beraten Teenager in Sachen Liebe, Sex, usw.

Salzburg
29.03.2011 16:55
Mit Erwachsenen über Sexualität, Beziehungen oder Liebe zu reden, das fällt vielen Jugendlichen schwer - an Salzburgs Schulen sind deshalb sogenannte "Love Peers" unterwegs. Teenager, ausgebildet von vier Fachinstitutionen, die in Workshops mit Gleichaltrigen über die persönlich sensiblen Dinge des Lebens sprechen. "Wenn Jugendliche reden gibt es weniger Tabus", wissen Conny, Marlene und Julia, "deshalb haben wir uns zu diesem Projekt gemeldet!"

Die drei Schülerinnen vom Annahof bzw. der HTL Hallein sind Teil des "Love Peers"-Teams. Eine Gruppe von Teenagern, die ehrenamtliche Ansprechpartner für andere Jugendliche in Sachen Liebe, Beziehung, Gefühle und Sexualität sind. Vier Ausbildungstage haben die Peers hinter sich. In Workshops wollen sie an verschiedenen Schulen ihr Wissen nun weitergeben.

Kinder werden bei Thema oft allein gelassen
"Ein offener und ehrlicher Umgang mit dem Thema ist nicht ganz so selbstverständlich. Angst, Unbehagen, Unsicherheit – diese Begriffe sind leider eng mit dem Thema Liebe und Sexualität verknüpft", weiß die Landtagsabgeordnete Nicole Solarz, die das Pilot-Projekt initiiert hat. "Man hat den Eindruck, Kinder werden bei diesem Thema oft allein gelassen", erzählt Sandra Kirbach vom Verein "Selbstbewusst" aus der Praxis. "Jugendliche holen sich Informationen über Sexualität meist aus ihrer unmittelbaren Lebenswelt – dem Freundeskreis und Medien – und stolpern somit schlecht informiert häufig in ihre ersten, oft wenig erfreulichen Erfahrungen."

"Love-Peers" können hilfreiche Unterstützung sein
Michael Schreckeis von der Sexualberatungsstelle: "Die Love Peers sind Multiplikatoren. Das ist sehr wichtig! Es ist erschreckend, wie wenig Jugendliche über ihren Körper Bescheid wissen", erklärt Petra Schweiger, Psychologin im Frauengesundheitszentrum ISIS, "hier können die "Love-Peers" eine hilfreiche Unterstützung sein." Florian Friedrich von der Aidshilfe: "Was gut ausgebildete und vorbereitete Peers an Jugendliche weitergeben, wirkt oft nachhaltiger und prägender als Informationen, Appelle und Vorträge durch Erwachsene." Landes-Chefin Gabi Burgstaller zu den Jung-Experten: "Ich finde es mutig, dass die Jugendlichen das machen! Sexualität soll ja etwas Positives sein!"

von Max Grill, Kronen Zeitung

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