Der Konflikt um Oberarzt Arne Scholtz brach 2009 aus, als er gegen HNO-Chef Riechelmanns "Befehl" einem Patienten erfolgreich dessen Tumor schonend aus der Mundhöhle entfernte. Riechelmann setzte die OP mit Kieferspaltung fort - und sieht sich nun einem Strafverfahren mit 28 Schadensfällen, darunter zwei Toten, gegenüber. Riechelmann, für den die Unschuldsvermutung gilt, wurde das Vertrauen ausgesprochen. Scholtz musste gehen.
Das Wissenschaftsministerium gab Scholtz bereits im November 2010 Recht. Uni-Rektor Herbert Lochs wies die Tilak zwar an, Scholtz wieder in vollem Unfang einzusetzen. Was aber verzögert wurde: durch den Versuch, Scholtz einen "Aufpasser" beizustellen - und durch das Hausverbot für Scholtz durch die Tilak.
Während Tirols gesamte Politik dieses heiße Eisen nicht anrührt, brachte SP-Justizsprecher Hannes Jarolim schon seine dritte parlamentarische Anfrage ein. Er spricht offen von "verbotenem Mobbing und einer Pressekampagne" sowie "rechtswidrigen Übergriffen" gegen den Oberarzt.
Die Tiroler Ärztekammer riet zur gütlichen Bereinigung. Man brachte Uni, Tilak und Scholtz an einen Tisch. Scholtz, gegen den kein Prozess läuft, lehnte eine "österreichische Lösung" mit "Prozessbegleiter" ab. Zumal in der akademischen Runde niemand diesen Begriff definieren konnte.
von Hans Licha, "Tiroler Krone"
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.