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Kurz wackelt und pokert | Spießgesellen

Kurz wackelt und pokert. Die Korruptionsermittlungen gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein engstes Umfeld im Zusammenhang mit seiner Machtübernahme in der Volkspartei im Jahr 2017 erschüttern die türkis-grüne Regierung: Die Grünen zeigten am Donnerstag Muskeln und stellten die Handlungsfähigkeit des Kanzlers in Frage. Dieser allerdings will keineswegs weichen - und spielte im Poker um die Regierung den Ball an die Grünen zurück. Diese müssten entscheiden. So dreht sich derzeit fast alles um den  Chef der Grünen. Vizekanzler Werner Kogler eilte am Nachmittag zum Bundespräsidenten und trifft sich heute mit Vertretern der Opposition. Denn gemeinsam mit den Grünen hätten SPÖ, FPÖ und Neos eine Mehrheit, um Kurz zum neuerlich aus dem Amt zu kippen. Ob es nach 2019 zum zweiten Mal zu so einer unheiligen Allianz zur Absetzung des Kanzlers kommt? 

Spießgesellen. Die schwerwiegenden Vorwürfe, die gegen den Bundeskanzler und sein engstes Umfeld erhoben werden, erschüttern die Republik, sie könnten Sebastian Kurz als Kanzler ins Kippen bringen. Das kunstvoll aufgebaute Kurz-Kartenhaus könnte in sich zusammenzubrechen. Ja, es ist kunstvoll aufgebaut, mit manchen Trumpfkarten, mit einigen Assen. Ein Kartenhaus also, mit dem man nur gewinnen und nicht verlieren kann? Nein, kunstvoll aufgebaute Kartenhäuser halten selten bis nie ewig. Manchmal werden sie langsam und unmerklich abgebaut, manchmal stürzen sie innerhalb kürzester Zeit mit großem Getöse ein, weil sich das eine oder andere Ass als Schwarzer Peter entpuppt. Weil manche Mitspieler nicht über die Fertigkeiten und den Spielwitz des Jokers verfügen. Kommt man diesen schwächeren Spielern auf die Schliche, gerät der große Meister selbst mit in Verdacht - und ins Trudeln. Bedrohlich ins Wackeln kommen derartige Kartenhäuser auch dann, wenn sich die verschworene Spielgemeinschaft mit windigen Spießgesellen von außen einlässt. Man glaubt, solche Kiebitze mit ein paar Münzen abspeisen zu können, damit sie einflüstern und getürkte Botschaften verbreiten, während sie sich selbst an der vermeintlichen Mitwisserschaft delektieren. Doch irgendwann fällt der Schatten solch windiger Möchtegern-Mitspieler auf die Spielrunde. Und dann entpuppt sich der Spießgeselle als Spielverderber, der mithilft, das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen.

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