Salzburgweit

Unwetter-Schaden im Sommer: 41,3 Millionen Euro

Salzburg
01.10.2021 12:12

Nach den verheerenden Unwettern im Sommer 2021 im Bundesland Salzburg geht jetzt der Katastrophenfonds des Landes von einem Gesamtschaden in Höhe von 41,3 Millionen Euro aus. Der Fonds rechnet mit insgesamt 20 Millionen Euro an Beihilfen, ein Viertel sei bereits zugesagt, informierte am Freitag der ressortzuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

„In Summe wurden 4,9 Millionen Euro an Beihilfen von der Fondskommission genehmigt, davon befinden sich 1,62 Millionen Euro in Auszahlung“, erklärte der Landesrat in einer Aussendung. Die Spuren der Überflutungen und Muren nach den Gewitterfronten und starken Regenfällen im Juli und August sind in vielen der betroffenen Gemeinden noch sichtbar. Der Katastrophenfonds helfe „rasch und unbürokratisch“, versprach Schwaiger. Das Geld für die Betroffenen fließe nun schrittweise.

Die Überschwemmungen im Juli beschädigten 388 Wohngebäude, 300 davon in Hallein, mit einer Schadenssumme von zwölf Millionen Euro. Der ausufernde Kothbach hat damals das Zentrum von Hallein überflutet. Bis heute seien 149 Anträge aus der Bezirkshauptstadt eingereicht worden. „Der Kommission des Katastrophenfonds wurden für den aktuellen Beschluss 120 Anträge mit einer Beihilfensumme von 1,4 Millionen zur Zusage vorgelegt, davon werden 600.000 Euro sofort überwiesen“, so Schwaiger. Für Härtefälle seien in den vergangenen Wochen bereits 135.000 Euro an Geschädigte ausbezahlt worden. Die restlichen Anträge sollen dann abgearbeitet werden, wenn alle Unterlagen vorliegen.

Im Juli waren auch die Pinzgauer Gemeinden Neukirchen, Bramberg, Stuhlfelden, Uttendorf und Niedernsill sowie Kuchl im Bezirk Hallein von dem Hochwasser stark betroffen. Bei insgesamt 73 Unternehmen entstanden Schäden in der Höhe von elf Millionen Euro, lautet die Bilanz des Katastrophenfonds. Dazu kamen 2.200 Hektar an landwirtschaftlichen Flächen mit einem Schaden von 5,6 Millionen Euro. An ländlicher Infrastruktur wie Güter- und Forstwegen, Brücken und Zufahrten entstand ein Schaden von zwei Mio. Euro. Die massive Überflutung von landwirtschaftlichen Flächen habe maßgeblich dazu beigetragen, dass Siedlungsgebiete nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, erklärte der Landesrat.

Im August haben die Unwetter an 230 Gebäuden im Pongau ihre Spuren hinterlassen. Betroffen waren vor allem die Gemeinden St. Johann im Pongau, Wagrain, Flachau und Altenmarkt. Der Katastrophenfonds schätzt die Schadenssumme auf elf Millionen Euro. Überflutungen und Muren haben auch Betriebe, landwirtschaftliche Flächen und die Infrastruktur beschädigt. Der Bahnhof in Krimml (Pinzgau) wurde gleich dreimal von Muren verwüstet.

Die enormen Investitionen in den Hochwasserschutz und die Wildbachverbauung haben laut Schwaiger Schäden in noch viel größerem Ausmaß verhindern können. „Gleichzeitig ist aber deutlich geworden, dass ein hundertprozentiger Schutz nicht möglich ist.“ Alleine im Oberpinzgau seien im vergangenen Jahrzehnt rund 100 Millionen Euro in die Hochwasservorsorge investiert worden. Dort fordern jetzt neun Gemeinden in einer auferlegten Petition einen besseren Hochwasserschutz an der Salzach und in den Tauerntälern. Dafür sollten auch Schutzbauten im Nationalpark errichtet werden.

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