Schwindender Zusammenhalt. Schweißt uns Corona zusammen? Ja. Aber das tat es nur am Anfang der Pandemie. Seither schwindet der Zusammenhalt in der Gesellschaft. Das beobachten Wiener Wissenschafter im „Austrian Corona Panel Project“, in dem sie seit Pandemiebeginn regelmäßig Befragungen mit den jeweils gleichen 1500 Teilnehmern durchführen. Eine Spontan-Umfrage von „Krone“-Redakteurinnen und Redakteuren im ganzen Land bestätigt dieses Bild. So meint eine 44-jährige Grazerin, dass die Impfdiskussion die Gesellschaft spalte, ein 28-jähriger Salzburger sieht es ganz ähnlich, verweist aber darauf, dass man sich am Land schon noch mehr als vor der Pandemie helfe. Eine 34-jährige Wienerin hat in der Großstadt eine andere Beobachtung gemacht, wenn sie meint: „Zusammenhalt war nur am Anfang da. Jetzt sind die Leute noch egoistischer als vorher.“ Das mag etwas für sich haben.
Irrsinnigkeiten. Dass die Menschen insgesamt durch die vielen Corona-Beschränkungen, durch das noch immer nicht absehbare Ende der Pandemie und vor allem rund um die Impfungen schwer genervt sind - wen wundert das? Das Wirrwarr um die Bestimmungen befeuert die Misslaune zusätzlich. So wurde jetzt das Theater rund um einen zweimal geimpften Schüler bekannt, der einen Gurgeltest machte, weil es in seiner Klasse zwei positive Corona-Fälle gab. Doch in seiner knapp über der Wiener Stadtgrenze liegenden Schule ist der international anerkannte PCR-Test der Stadt Wien nicht gültig - denn in Niederösterreich wird nicht gegurgelt, sondern gespült. Danach folgte ein ganzer Rattenschwanz an Irrsinnigkeiten samt falschen Bescheiden. Dieser Thematik widmet sich heute in der „Krone“ Conny Bischofberger in ihrer Kolumne und schreibt: „Wenn ein Staat seine Bürger so behandelt, darf er sich nicht wundern, wenn Splitterparteien wie die MFG in Oberösterreich immer größeren Zulauf haben. Und wenn Corona-Maßnahmen immer unlogischer werden, dann nimmt die Bereitschaft massiv ab, sie mitzutragen.“ Wie wahr!
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