Zu Beginn des Stücks forderte das Pröll-Double den Segen vom "lieben Gott" für das sommerliche Theaterfest in Niederösterreich ein, um "auch das Wiener Privileg zu haben, überteuerte Karten" verkaufen zu können. Gottes Einwände, die Subventionen besser in Schulen oder Privatuniversitäten zu investieren, fanden keinerlei Gehör. Prölls Wunsch, dass Prominente endlich auch den Weg in seine Heimat finden müssten, wurde vom Allmächtigen nicht goutiert, denn den "Society-Segen haben schon die Salzburger Festspiele", erklärte Gott aus dem Off.
Pröll: "Gibt keine bessere Werbung"
Pröll, der gemeinsam mit Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad in der ersten Reihe saß, freute sich über seine neue Rolle: "Wer keinen Spaß versteht, hat schon verloren. Außerdem gibt es für unser Theaterfest keine bessere Werbung." An der Vorstellung, im wahren Leben Doppelgänger zu engagieren, könnte der Landeshauptmann durchaus Gefallen finden. "Bei 80 bis 100 Einladungen am Tag wäre es auf jeden Fall eine Überlegung wert, damit das Motto wahr wird, dass 'Erwin überall ist'", schmunzelte der Pröll. Dafür infrage käme der niederösterreichische Lehrer Werner Müller, der bei einem Casting die Rolle als Pröll-Double ergatterte und mit seinem Haarkranz optisch ohne Probleme mithalten könnte. Doch auch weitere Ähnlichkeiten fanden sich. "Wir sind sogar eine kurze Zeit im Gymnasium in die gleiche Klasse gegangen", erinnerte sich Müller.
In weiteren Szenen des Stücks rund um die kulturellen Höhepunkte des oftmals verregneten und zu kühlen Sommers sah man unter anderem Jugendliche mit Totenkopf-Shirts und Breakdance-Einlagen Hamlet rappen, "Kultur-Anarchisten", die mit ihrem Unwissen die erste Sitzreihe einer Oper aufmischten oder Alfons Haider als "Dancing Queen". Ebenso wurde eine Familie dem Publikum präsentiert, die an den Tücken ihres günstigen "All-in-one"-Tickets scheiterte und letztlich im Zoo landete.
Serafin fand's "wunderbar"
Einen kurzen Abstecher gab es auch zu den Seefestspielen ins burgenländische Mörbisch, denn "wo Niederösterreich ist, bestimme ich", hieß es vom Landeshauptmann auf der Bühne. Mörbisch-Intendant Harald Serafin fand die Vorstellung genau wie seinen Doppelgänger - wie könnte es auch anders sein - "wunderbar". Obwohl seine Parodie auf der Bühne mit Textlücken und Verwechslungen ebenso zu kämpfen hatte wie mit der Gelsenplage, die das gesamte "Wiener Blut aus der Fledermaus" saugte. "Man hat mich perfekt getroffen mit meinen Haaren, der heiseren Stimme und meinen Textversprechern. Aber einige baue ich ja auch extra ein", erklärte Serafin.
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