Es gibt eine leichte Entspannung bei den Infektionen, trotz „Schuss vor den Bug“ läuft die Immunisierung noch schlechter. Die Migrationsdebatte geht aber weiter.
Immer mehr Bundesländer scheinen Salzburg in puncto Impffortschritt regelrecht davonzugaloppieren: Mittlerweile steht unser Bundesland laut dem Sozialministerium bei einer Durchimpfungsrate von 56 Prozent. Damit liegt Salzburg auf Platz acht – nur Oberösterreich hat eine noch schlechtere Quote.
Eigentlich wollte Stöckl nach der roten Entscheidung der Ampel-Kommission vergangene Woche den Impf-Turbo einlegen. So richtig scheint der „Schuss vor den Bug“ aber nicht gefruchtet zu haben. Zwar ist die Ampel in Salzburg seit Donnerstag wieder auf Orange geschaltet, die Impfkurve wird aber immer flacher.
Migrationshintergrund auch im Spital Thema
Währenddessen geht die Suche nach dem Schuldigen weiter. Seitens der Politik machten sowohl Stadt als auch Land Salzburg jüngst die Gruppe der Salzburger mit Migrationshintergrund (die „Krone“ hat berichtet) für eine geringe Impfbereitschaft verantwortlich. Valide Zahlen gibt es dazu nicht.
Zur Thematik meldet sich nun auch Uta Hoppe, Primaria am Landeskrankenhaus Salzburg, zu Wort. Es gibt zwar keine Statistik, aber laut ihrer Schätzung hätten rund 70 Prozent der Patienten auf den Corona-Stationen einen Migrationshintergrund. Worauf das ihrer Meinung nach zurückzuführen ist? „Das ist natürlich schwierig zu sagen. Grundsätzlich sind viele der Patienten, die bei uns im Krankenhaus wegen einer Corona-Infektion aufgenommen werden, nicht geimpft“, sagt die Primaria.
Eine Hürde dabei sind Sprachbarrieren. „Hier gibt es einfach noch ein großes Defizit bezüglich Impf-Aufklärung, weil wir manche Menschen einfach noch nicht entsprechend erreichen“, sagt Hoppe.
Auch enge Wohnverhältnisse spielen laut der Ärztin eine Rolle, wenn es um die Weitergabe des Virus geht. „Da macht es natürlich einen Unterschied, ob man zu zweit auf einem Bauernhof wohnt, oder ob viele Menschen in sehr engen Wohnverhältnissen leben.“
Am Donnerstag war jedoch bezüglich der Spitalsbetten ein Rückwärtstrend erkennbar: So lagen 47 Patienten im Krankenhaus, davon wurden elf auf einer Intensivstation behandelt. Einen Tag zuvor waren noch acht Corona-Patienten mehr im Spital.
Durch einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 wuchs die Anzahl der Salzburger, die an oder mit Covid verstorben sind auf 600.
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