"Krone"-Konzert

“Soft-Rocker” James Blunt in der Wiener Stadthalle

Musik
17.03.2011 10:03
"Let's make this a rock'n'roll concert", rief ein vor Energie sprühender James Blunt am Mittwochabend dem gänzlich auf Sitzplätze verteilten Publikum in der beinahe ausverkauften Wiener Stadthalle zu. "Aber davor muss ich noch ein paar traurige Songs spielen." Der 37-Jährige bewies beim Wien-Gastspiel seiner "Some Kind Of Trouble"-Tour jede Menge Selbstironie, wenn es um seine von Leid und Sehnsucht getränkten Balladen ging.
(Bild: kmm)

Bei dem 90-minütigen Mix aus Schmuse-Songs und rockigem Pop versuchte James Blunt immer wieder, sein Softie-Image abzulegen und den harten Rocker raushängen zu lassen. So forderte er im einen Moment weiblichen Konzertbesucher auffordert, doch kurz ihre T-Shirts zu heben und ihre Brüste zu entblößen ("Wenn ich weiter dränge, bekomme ich vielleicht, was ich will"), um gleich darauf unter einem einsamen Scheinwerfer die ultimative Ballade "Goodbye my lover" anzustimmen. Sein 22-jähriger Landsmann Julian Perretta, lieferte mit melodiösem Pop und jugendlichem Charme ein tanzbares Vorprogramm.

Blunt, der seit seinem Durchbruch immer wieder mit wilden Partys und Sex-Geschichten in den Schlagzeilen war, versucht sich zwar als Rockstar, aber sein Balladen-Programm muss er ob seiner Zielgruppe, die sich seit Beginn seiner Karriere von Mädchen, die ihre Mütter zu Konzerten mitnahmen, zu Müttern, die ihre Töchter oder Partner mitschleppen, gewandelt hat, trotzdem abspielen. Doch auch das nimmt der Brite mit Ironie: "Ihr seid jung im Herzen" ruft er mittendrin den schmachtenden Fans zu.

Begeisterung bei Balladen
Die Momente, in denen er mit leidendem Gesicht, bedeutungsschweren Gesten und sehnsüchtigen Blicken in die Ferne nur mit Gitarre oder am Klavier Hits wie "Carry you home" oder "Same mistake" schmettert, sind eben doch seine besten. Und wenn dann das gesamte Publikum leise die Zeile "Watching you breathing for the last time" singt, bekommt sogar manch ein Blunt-Skeptiker Gänsehaut.

Bei seiner Bühnenshow in der Stadthalle setzt James Blunt auf Knallfarben. Vier große Videowürfel und fünf vertikale LED-Streifen im Hintergrund der Bühne projizieren in bunten Farben Animationen.  Songs vom neuen Album wie "These are the words" oder "Turn me on" komplettieren das Programm. Am Ende entlässt James Blunt seine Fans mit "1973" in die Nacht. Jedoch nicht, ohne davor - so will es seine Tour-Tradition - ein Foto von der begeisterten Menge zu machen. "Put your hands in the air and say 'Schnitzel'", fordert er mit einem schelmischen Grinsen.

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