Bilanz

So wichtig sind die Festspiele für die Wirtschaft

Viele Gäste bringen viel Geld, aber die Festspiele sind nicht nur ein touristischer Turbo

(Bild: Tschepp Markus)

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Festspiele für Salzburg sind mittlerweile auch durch zahlreiche Wertschöpfungsstudien belegt. Die Vorteile reichen von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen über die steigenden Nächtigungszahlen bis zur riesigen Umwegrentabilität.

Im Jahr 1917 – noch im Ersten Weltkrieg – hat Max Reinhardt für den Fall der Gründung der Salzburger Festspiele nicht nur positive künstlerische, sondern auch ökonomische Auswirkungen versprochen: in einer Höhe, die „sich ziffernmäßig kaum abschätzen lässt“. Mehr als 100 Jahre später schafft das Festival tatsächlich Jahr für Jahr beträchtliche Effekte für die Wirtschaft – in der Region und darüber hinaus.

Wenn es um die ökonomische Bedeutung geht, mangelt es den Verantwortlichen auch nicht an Selbstbewusstsein. „Man kann ohne Übertreibung behaupten: Ohne die Festspiele wäre Salzburg eine wunderschöne Kleinstadt mit großen wirtschaftlichen Problemen“, hieß es zur Rolle der Festspiele als bedeutsamer Wirtschaftsmotor im Jubiläumsjahr 2020 in einem Interview.

Zuletzt wurde vor fünf Jahren der Versuch unternommen, den volkswirtschaftlichen Stellenwert des Festivals in Zahlen zu fassen. Einer Analyse der Salzburger Wirtschaftskammer zufolge schaffen die Festspiele eine österreichweite Wertschöpfung von circa 215 Millionen Euro pro Jahr, davon entfallen allein 183 Millionen Euro auf Salzburg.

Alle profitieren – vom Taxler bis zur Topgastro
Auch wenn neuere Zahlen gerade erst in Arbeit sind, sichert das Festival unbestritten Tausende Arbeitsplätze und bringt der öffentlichen Hand immense Einnahmen aus Steuern und Abgaben (ca. 77 Millionen Euro). Die Strahlkraft reicht über Handel und Hotellerie hinaus in viele Bereiche, darunter Handwerksbetriebe, Taxigewerbe, Cateringunternehmen, Eventspezialisten und der Flughafen Salzburg.

Auch die hohe Dichte an Sterne- und Haubenrestaurants in und rund um die Stadt Salzburg ist zum Teil dem kapitalkräftigen Publikum des Festivals geschuldet. Vom Image- und Markeneffekt für Tourismus, Kongress- und Messewesen ganz zu schweigen.