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Kopf und Lunge hinhalten | Dankbarkeit

150 Euro pro Stunde. Das ist der Regelsatz, den ein Arzt bekommt, wenn er in den landesweiten Impfstraßen gegen Corona die Nadel ansetzt und idealerweise beratende Worte auf den Weg mit gibt. Selten gab es in letzter Zeit im Anschluss auf diese „Krone“-Story so viel Debatte und so viele Reaktionen. 150 Euro Stundenhonorar für die Impfärzte - zu viel oder gerecht? Dieser Frage gingen wir nach, und während sich viele über die hohen Honorare beklagen, melden sich Mediziner mit teils drastischen Formulierungen zu Wort: „Wir haben während der Pandemie Kopf und Lunge hingehalten, ohne zu wissen, womit  wir es zu tun haben, insbesondere ohne Information über die eigene Gefahr für Gesundheit und Leben“, schreibt ein Doktoren-Ehepaar aus Schwechat. „Wohlversorgt mit heißen Tipps sogenannter Experten, sowohl aus der Kollegenschaft als auch der Politik, die aufgrund der Aktualität nicht wissen konnten, wovon sie reden - woher auch?“ „Das ist der zehnfache Stundenlohn eines durchschnittlichen Arbeiters“, schreibt hingegen ein User. „Kein normaler Arzt verdient das im Normalfall.“ Die Last dieser Pandemie, sie liegt zweifelsohne auf den Ärzten, dem medizinischen Personal, auf den unzähligen Helfern. Aber genauso auch auf der viel zitierten Supermarktkassiererin, auf den unschuldig arbeitslos gewordenen Menschen, auf den Schülern, auf den Kindern, auf den…? Wir wissen, es fallen Ihnen noch jede Menge Betroffene ein.

Bedingungslose Dankbarkeit. Dem viel beachteten ÖVP-Parteitag am Samstag widmet sich heute Claus Pándi in einer Nachbetrachtung auf die ewigen Kreisläufe in der Politik und vor allem auf jene, die den Kanzler emporheben. So schreibt er: „Die anhaltende Aufregung über die fast hundertprozentige Bestätigung für Sebastian Kurz ist einigermaßen lächerlich. Wen denn sonst sollten die Funktionäre an der türkisen Spitze wollen? Andreas Hanger vielleicht oder einen Wolfgang Sobotka oder Harald Mahrer? Kurz ist für die ÖVP alternativlos. Kurz und seine engsten Freunde aus nicht weit zurückliegenden Jugendtagen haben Dutzenden Frauen und Männern mit nicht immer idealen Voraussetzungen für große Karrieren zu schönen Jobs in Ministerien und staatsnahen Betrieben verholfen. Wer die strahlenden, von Kurz wie hypnotisiert wirkenden Gesichter der Parteielite sah, bekam den kalten Hauch einer Ahnung von der bedingungslosen Dankbarkeit der Aufsteiger im Dunstkreis des Kanzlers. Das ist bei anderen Parteien kaum anders. Gut in Erinnerung sind die Bilder vom Aufstieg Jörg Haiders und seiner Partie. Drei Jahrzehnte später der glamourös inszenierte Marsch von Christian Kern an die Spitze der SPÖ - und die bald folgende Niederlage.“ Pándi weiter: „Es beginnt immer mit unkritischer Begeisterung. Auf den Höhenrausch folgen Fall und Kränkung. Das ist der ewige politische Kreislauf seit der Antike.“ Das hat was, was meinen Sie?

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