Kommentar

„Die Jugend muss rebellieren“

Krone Vorarlberg Redaktionsleiter Emanuel Walser informiert Sie über die Nachrichten aus dem Ländle.

(Bild: mathis.studio)

Liebe Leserin, liebe Leser, die Auswirkungen der Pandemie treffen zwar uns alle, besonders stark leiden aber junge Menschen unter den Restriktionen. „Es ist ein großes Problem für junge Menschen, wenn Lokale, Bars und Diskotheken geschlossen haben, wenn sie ihre Freunde nicht treffen können und mehr noch, wenn sie zuhause bleiben müssen. Durch diese Einengung können sie ihre Bedürfnisse nicht befriedigen und nicht den Lebensstil führen, den sie in dem Alter führen sollten“, sagt etwa der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier, mit dem unserer Mitarbeiterin Christiane Mähr gesprochen hat. Auch wenn es viele Erwachsene nicht wahrhaben wollen: Freunde treffen, gemeinsam Party machen, über die Stränge schlagen - all das ist Teil der Identitätsfindung. Dass sich junge Menschen trotz aller Beschränkungen austoben, private Feste feiern oder sich mit gefälschten Tests und Impfpässen Zugang zu Clubs und Discos verschaffen, regt Heinzlmeier nicht sonderlich auf, ganz im Gegenteil: "Junge Menschen müssen sich auflehnen. Sie müssen Wege und Mittel finden, die Normen zu umgehen, um allen Vorschriften und Verboten zum Trotz ihr Vergnügen zu haben. Das ist eine gesunde Reaktion!“ Im Grunde ist es ganz einfach: Wenn wir wollen, dass Jugendliche zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen, müssen wir ihnen den Freiraum geben, sich zu entfalten. Machen Sie‘s gut und bleiben Sie gesund. Herzlichst, Emanuel Walser