Nach umfangreichen monatelangen Ermittlungen von deutschen und niederländischen Behörden in bester Zusammenarbeit mit Fahndern des Bundeskriminalamtes und der Innsbrucker Kripo klickten am Innsbrucker Bahnhof die Handschellen. Eine 79-jährige Innsbruckerin und ihr Sohn (46) wanderten in U-Haft.
Laut Ermittlungen soll der drogenabhängige Sohn bereits zwischen 2006 und 2008 Heroin und Kokain in den Niederlanden gekauft und sich dann mit der Post zugeschickt haben. Als diese Transportvariante zu gefährlich wurde, übernahmen sein Vater und seine Mutter die Lieferungen.
Dabei stellte die 79-Jährige ihre zweifellos vorhandene Tatkraft eindrücklich unter Beweis. Sie absolvierte nämlich die meisten Schmuggelfahrten – auch schon vor dem Tod ihres Gatten im Vorjahr – allein. In Holland angekommen, wurde sie von den Lieferanten abgeholt und in einem Tophotel untergebracht.
Drogen in Umhängetasche eingenäht
Für den Transport selbst hatte sie eine Bauchumhängetasche angefertigt, in der die Drogen eingenäht wurden. "Eigentlich eine absolut sichere Sache", schmunzelt sogar ein Ermittler, "denn kein Mensch wäre von selbst auf die Idee gekommen, dass eine so alte Frau noch über eine derartige kriminelle Energie verfügt."
Insgesamt soll das Trio etwa 2,5 Kilo Heroin und 750 Gramm Kokain nach Innsbruck geschmuggelt und hier mit hohem Gewinn weiterverkauft haben. Bei der Verhaftung der Ur-Oma wurden 215 Gramm Heroin und 75 Gramm Kokain und kurz darauf in ihrer Wohnung nicht weniger als 40.000 Euro in bar sichergestellt.
Polizist über Ur-Oma: "Sie hatte alles im Griff"
"Wie unsere Erhebungen ergaben, war die 79-Jährige eindeutig der Kopf des ,Unternehmens’. Sie hatte alles im Griff und war auch für die Finanzen und den Verkauf in Innsbruck zuständig", stellt selbst ein erfahrener Ermittler ziemlich erstaunt fest. Sowohl die Mutter als auch der Sohn zeigten sich voll geständig.
von Werner Kriess, Tiroler Krone
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