Woidls Welt

Sprach-Störfeuer vor Bauernherbst

(Bild: Andreas Tröster)

Die Salzburger Freiheitlichen sorgen sich um den bevorstehenden Bauernherbst. Dank ihres heldenhaften Eingreifens sind nun doch mehr als 100 Gäste erlaubt. Geht ja in Sport und Kultur auch. Im Vorfeld gibt‘s aber Kritik am Land. Dieses bietet unter anderem Meldungen in einfacher Sprache an. Die FPÖ fordert aber „bürgernahe Sprache“ statt „Idiotendeutsch“. Sie ortet ein Entgegenkommen der Volkspartei an die Grünen, die sich so austoben können.

Szenenwechsel, so erlebt beim Hausarztbesuch: Eine noch nicht ganz mit unserer Sprache vertraute Patientin wundert sich im Wartezimmer über die Vermummten: „Wo gibt es die Masken denn?“ Eine überraschende Frage nach Monaten der Maskenpflicht, oder? Egal. Zum Bauernherbst wird sie wohl nicht gehen.

Ein Mediziner mag über Patienten denken: Ein bissl krank wäre gut. Todkrank sein ist schlecht, gesund sein macht den Arzt arbeitslos. Das Polit-Pendant dazu: Hochgebildet ist nichts. Zeigte die Wahl 2019, als neun Prozent mit Matura oder höherer Bildung blau gewählt haben. Zu bildungsfern ist aber auch schlecht. Ein bisschen also

Bei Donald Trump und seinem Sprachgebrauch eines Achtjährigen wunderte man sich einst, was alles möglich ist. Aber wer mag den schon? Vielleicht ist es manchmal eh besser, nicht alles so genau zu verstehen. Schließlich hat man andere Sorgen auch. Braucht‘s einmal Entspannung von der pandemischen Verwirrung, bleibt immer noch der Bauernherbst.