Samstagsspiele

Meister Salzburg stolpert – Wiener Klubs siegen

Fußball
26.02.2011 20:38
Die Wiener Austria hat zumindest für einen Tag die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. Die Violetten gewannen am Samstag in Linz gegen Schlusslicht LASK mit 4:0 und damit als einzige Mannschaft auch das dritte Spiel im Frühjahr. Einen weiteren Rückschlag gab es für den 2011 noch sieglosen Meister Red Bull Salzburg. Die Mozartstädter kassierten in Wiener Neustadt eine 0:1-Niederlage und liegen damit schon sechs Punkte hinter der Austria. Rapid feierte mit einem 2:0 gegen Kapfenberg den ersten Sieg im Frühjahr und rückte Salzburg bis auf einen Punkt nahe.

LASK - Austria 0:4
Michael Liendl (9.), Nacer Barazite (37.), Zlatko Junuzovic (54.) und Roland Linz (91.) erzielten die Treffer für die überlegenen Gäste, die den vierten Sieg in Folge feierten und als einziges Team aus drei Frühjahrsspielen das Punktemaximum holten. Damit könnten die Wiener, die zum vierten Mal in Serie ein Spiel auf der Linzer Gugl gewannen, erstmals seit 25. Oktober 2009 eine komplette Runde als Liga-Primus abschließen. Während die "Veilchen" im Frühjahr noch ohne Gegentor sind, muss der LASK 2011 weiter auf einen Treffer bzw. seit elf Spielen auf einen Dreier warten. Unter Trainer Georg Zellhofer ist man weiter ohne Sieg.

Nur wenige Minuten lang konnten die Oberösterreicher den 4.500 Zuschauern das Gefühl vermitteln, zumindest eine kleine Chance zu haben. Dann fand eine Hereingabe Suttners von der Torauslinie den Weg zu Liendl, der den Ball zum 1:0 in Mandls Kasten und die Partie in die erwarteten Bahnen lenkte (9.). Der LASK mit Majabvi als Kapitän und einem ineffektiven Kragl im Sturm konnte offensiv nie für Gefahr sorgen, wurde von den abgeklärt spielenden Wienern vielmehr vor allem über die Flanken unter Druck gesetzt.

In der 37. Minute war es Barazite, der nach einer Abwehr Mandls von einer Liendl-Vorlage profitierte und seinem neuen Klub seinen zweiten Treffer bescherte. Kurz vor der Pause traf der Niederländer aus Kurzdistanz dann noch die Stange (45.). Die Linzer mussten froh sein, zur Pause nicht noch mehr Gegentreffer kassiert zu haben. Das Bild blieb auch nach dem Seitenwechsel unverändert. Die Wiener prägten das Geschehen und kamen durch Junuzovic zu einem weiteren Tor: In der 54. Minute vollendete der Teamspieler nach einem Doppelpass mit Linz, den auch drei LASK-Akteure nicht in den Griff bekamen, zum 3:0.

Wohl gaben sich die Linzer in der Folge nicht völlig auf, fanden aber kein Rezept gegen die Daxbacher-Elf, die noch weitere Einschussmöglichkeiten vorfand. Nach einer schönen Kombination zwischen Linz, Jun und Hoheneder war es schließlich Linz, der in der Nachspielzeit den Endstand fixierte.

Wiener Neustadt - Salzburg 1:0
Meister Salzburg hat den Frühjahrsstart endgültig verpatzt. Nach zwei Remis in den bisherigen Partien im Jahr 2011 musste sich der personell angeschlagene Titelfavorit Nummer eins Wiener Neustadt mit 0:1 geschlagen geben. In Abwesenheit des kurzfristig erkrankten Cheftrainers Huub Stevens kassierte Salzburg die erste Niederlage nach acht Spielen und liegt nach 22 Runden in der Bundesliga bereits sechs Punkte hinter Spitzenreiter Austria.

Ausgerechnet Wiener Neustadt hatte Anfang November für die bis Samstag letzte Salzburger Niederlage (0:1) gesorgt. Das Goldtor für den Cup-Finalisten der Vorsaison erzielte Innenverteidiger Pavel Kostal, der in der 47. Minute nach einem Kolousek-Eckball per Kopf zur Stelle war. Die Niederösterreicher verkürzten nach dem siebten Heimsieg der Saison als Tabellensechste den Rückstand auf den Vierten Salzburg auf einen Zähler.

Die Niederlage der von Co-Trainer Ton Lokhoff betreuten Mozartstädter war vermeidbar. Der zum Siegen verdammte Meister präsentierte sich 45 Minuten lang als klar spielstärkere Elf. Die Neustädter mussten sich bei ihrem Torhüter Saso Fornezzi bedanken, der die Hausherren im Spiel hielt. Der Slowene zeichnete sich bei mehreren brenzligen Situationen aus. In der 12. Minute rettete Fornezzi im Eins-gegen-Eins gegen Roman Wallner, Paraden gegen Gonzalo Zarate (18.) und Jakob Jantscher (41.) folgten.

Die nach Rapid und Austria zum dritten Mal im Frühjahr gegen einen "Großen" angetretene Elf von Peter Schöttel kam kaum gefährlich aus der eigenen Spielhälfte. Wiener Neustadt verließ sich vollends auf Konterattacken, die zumeist über den schnellen Guido Burgstaller lanciert wurden. Salzburgs Torhüter Gerhard Tremmel musste sich nur bei einem Fernschuss von Alexander Grünwald (14.) auszeichnen. Die von Rabiu Afolabi dirigierte Abwehr des Meisters stand zumeist sicher.

Ausgerechnet der nigerianische Teamspieler leitete die Niederlage aber ein. Ein von Afolabi verschuldeter Eckball bedeutete die Führung für Wiener Neustadt. Auch Kostals Gegenspieler Franz Schiemer sah beim Treffer des Tschechen nicht gut aus. Mit dem 1:0 im Rücken ging die Taktik des SC voll auf. Salzburg rannte sich zusehends in der Abwehr der Niederösterreicher fest und hatte große Probleme im Spielaufbau.

Mit Boghossian für den in der zweiten Spielhälfte abgetauchten Wallner brachte Lokhoff eine frische Spitze, ein zweiter Stürmer kam mit Alan jedoch erst in der 79. Minute. Erst im Finish drückte Salzburg auf den Ausgleich, Boghossian blieb in der 84. Minute nach einem Alan-Vorstoß aber glücklos.

Rapid - Kapfenberg 2:0
Rekordmeister Rapid hat im dritten Anlauf den ersten Frühjahrssieg in der Bundesliga eingefahren. Die Wiener setzten sich vor 14.400 Zuschauern im Hanappi-Stadion gegen den Kapfenberger SV erwartungsgemäß mit 2:0 durch. Atdhe Nuhiu (52.) und Christopher Trimmel (68.), jeweils nach Vorarbeit von Yasin Pehlivan, beendeten damit Rapids Negativserie von drei Spielen ohne Sieg.

Die Truppe von Coach Peter Pacult hat damit auch das sechste Heimspiel gegen den KSV seit dem Wiederaufstieg der Steirer gewonnen und ist im direkten Duell insgesamt weiter ungeschlagen. Neben dem Sieg, mit dem sie bis auf einen Punkt an den viertplatzierten Titelverteidiger Salzburg heranrückten, gab es auch aus personeller Sicht positive Nachrichten. Rene Gartler und Trimmel gaben nach ihren verletzungsbedingten Pausen schneller als erwartet ihr Comeback, Kapitän Steffen Hofmann stand erstmals wieder in der Startformation.

Die Wiener, bei denen Prokopic und Drazan gesperrt fehlten, starteten mit zwei personellen Überraschungen in die Partie. Kapitän Hofmann gab nach überstandener Schambeinverletzung sein Startelf-Debüt im Dress der Hütteldorfer. Noch überraschender war die Nominierung von Gartler in der Anfangsformation. Der Stürmer hatte sich schneller als gedacht von seiner Bänderverletzung im Knöchel erholt und bildete erstmals in einem Pflichtspiel von Beginn an mit Nuhiu ein Sturmduo.

Rapid-Coach Peter Pacult hatte vor der Partie drei Punkte von seiner Mannschaft gefordert. Dementsprechend ambitioniert begannen die Wiener, mit druckvollem Spiel drängten sie die Steirer immer wieder in die eigene Hälfte. Dem Torerfolg stand nur KSV-Goalie Raphael Wolf im Weg, der Kopfbälle von Gartler (5., 10.) und einen Schuss von Kavlak (37.) zur Ecke abwehrte. Die sehr tief stehenden und sehr zurückhaltend beginnenden Gäste, bei denen Trainersohn Michael Gregoritsch gegenüber Deni Alar den Vorzug als Solospitze erhalten hatte, kamen in der 19. Minute zum einzig nennenswerten Torschuss durch Gucher.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Rapid drängte auf den Führungstreffer, der auch schnell fiel. Nach einem Querpass von Pehlivan im Strafraum musste Nuhiu am langen Eck stehend nur noch einschieben (52.). Nach 63 Minuten war der Auftritt von Hofmann zu Ende, brachte Pacult den ebenfalls wiedergenesenen Trimmel in die Partie. Und der Wechsel machte sich postwendend bezahlt.

Nach Zuspiel von Pehlivan zog der zuletzt wegen einer Schambeinentzündung außer Gefecht gewesene "Joker" von der Strafraumgrenze ab und traf genau ins Tormanneck (68.). Der Treffer ging ganz klar auf die Kappe von KSV-Goalie Wolf, der mit einem Schuss ins lange Eck gerechnet hatte. In der Schlussphase ließen Nuhiu und Salihi gegen in der Offensive harmlose Kapfenberger noch Chancen auf einen höheren Sieg aus.

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(Bild: KMM)



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