Tod im Supermarkt

Freund von Gerhard P.: “Schock über Raub war zu groß”

Österreich
24.02.2011 19:32
Der Schock bei den Freunden von Gerhard P. sitzt tief. Der Pensionist aus Wien-Döbling war im Foyer einer Billa-Filiale auf der Nußdorfer Straße im Bezirk Alsergrund ausgeraubt worden. Als er bei der Kassa Hilfe holen wollte, sackte der pensionierte Buschauffeur zusammen, er starb später im Krankenwagen. "Der Schock über den Raub war zu groß", so ein Freund.

Beinahe täglich trafen sich die beiden Nachbarn zu einem kleinen Plausch in der Wohnung im Gemeindebau an der Heiligenstädter Straße gleich beim Verkehrsamt. "Der Gerhard war ein super Kumpel. Er hat sich immer für soziale Gerechtigkeit eingesetzt und war auch einmal der Sprecher aller Mieter in der Anlage. Obwohl schon in Pension fuhr er auch weiter mit dem Reisebus, wenn Not am Mann war. Mir tut seine arme Frau so leid", erklärt Friedrich M. Der 57-Jährige ist über den Tod seines Freundes entsetzt.

Schon einmal im Gemeindebau überfallen
"Noch am Vormittag haben wir uns getroffen und wollten uns für Donnerstag zum Kartenspielen im Gasthaus verabreden", so der Wiener weiter. Dabei hatte Gerhard P. in den vergangenen Jahren einiges mitgemacht. "Der Gerd hatte wegen seiner Herzprobleme Blutverdünnungsmittel nehmen müssen. Er wurde schon einmal im Gemeindebau überfallen und dabei verletzt", so eine Nachbarin.

Der zweite Raub Mittwochabend im Billa an der Nußdorfer Straße dürfte für das angeschlagene Herz des Pensionisten zu viel gewesen sein. Während Gerhard P. im Todeskampf zusammenbrach, entkam der gemeine Verbrecher unerkannt.

von Florian Hitz und Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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