"Barcelona war danach zu ballverliebt, zu vernarrt ins eigene Spiel und hat die Zielstrebigkeit zum Tor vermissen lassen." Das hatte Franco Foda am letzten Donnerstag dem FC Barcelona angekreidet, als Messi & Co. gegen Arsenal trotz der 1:0-Führung noch mit 1:2 k. o. gingen.
Nur 48 Stunden später sollte der Sturm-Coach in Mattersburg fast die gleiche Kritik wieder von sich geben - aber in eigener Sache: Seine Mannschaft wandelte im Pappelstadion auf den "falschen Spuren" von Barca. Ehrenreich (der zwei Angebote aus der Bundesliga hat) & Co. schauten sich bei den Katalanen die falschen Dinge ab, machten die gleichen Fehler - wenn auch auf einem anderen Niveau.
Fehlende Konsequenz
"Wir waren im Spiel nach vorne nicht konsequent genug, haben nicht schnell genug in die Spitzen gespielt - die Zielstrebigkeit hat einfach gefehlt", klagte Foda nach dem 1:1, das ihm sauer aufstieß. Kein Wunder, wenn man einen Gegner derart deutlich beherrscht: In der ersten Hälfte waren's gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, am Ende laut Statistik immer noch 63 Prozent.
Wer aber nach dem Schlusspfiff Mattersburg-Coach Franz Lederer sagen hörte, dass es ein verdienter Punkt sei, wähnte sich im falschen Film. Foda: "Wenn die Auswärtsmannschaft 70 Prozent Ballbesitz hat, ist das lächerlich." Wie auch das übersehene Foul an Timo Perthel vorm Ausgleich. Foda: "Der Assistent ist nur zwei Meter entfernt gewesen, hat's aber nicht gesehen - so etwas verstehe ich nicht."
"Mura" auf Klubsuche
Das 1:1 vermieste auch Samir Muratovic die Laune. Grantig, mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze, machte er sich vom Acker. "Mein Tor war leider nicht viel wert. Wir hätten den Sack vorher zumachen müssen", so "Mura", der ein Gespräch mit Manager Kreuzer hatte. "Er war korrekt, hat mir gesagt, dass ich momentan keine Chance auf einen neuen Vertrag habe. Ich werde mich auf Klubsuche machen müssen."
von Burghard Enzinger, "Steirerkrone"
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