Nach bösem Unfall

Alex Serdjukov im “Krone”-Gespräch: “Es geht bergauf”

Steiermark
20.02.2011 12:29
Unserem "Mann am Südpol", dem Südsteirer Alex Serdjukov (38), tut nach seinem Unfall (siehe Infobox) noch alles weh - aber er lacht schon wieder. Den 3. Februar, den vergisst der Steirer nicht so schnell: Da knallte er mit dem Skidoo gegen einen Baum. Dass er das überlebt hat, schreibt der Schlittenhundeführer nur seiner Ausnahme-Kondition und seinem eisernen Willen zu. Der "Steirerkrone" hat Serdjkov erzählt, wie er blutüberströmt zwei Stunden durch die Nacht irrte, sich an den Sternen orientierte - und wie er dabei fluchte und brüllte.

"Krone": Alex, knapp drei Wochen nach deinem Unfall - wie geht es dir denn?
Alex Serdjukov: Es geht bergauf. Ich hab drei Operationen hinter mir, eine noch vor mir, aber wenn alles hinhaut, dann kann ich in einer Woche heim. Die hier im UKH Graz haben mich super zusammengeflickt.

"Krone": Was war alles zu flicken?
Serdjukov: Diverse Brüche: Rippen, Arm, Jochbein, Kiefer, Schädel. Das Schlüsselbein war richtig rausgefetzt.

"Krone": Hast du Schmerzen?
Serdjukov: Weh tut mir noch alles, das kannst du mir glauben.

"Krone": Wie ist denn der Unfall genau passiert?
Serdjukov: Ich war auf dem Gaberl nachts mit dem Skidoo unterwegs, und da bin ich auf einer Eisplatte runtergerutscht und gegen einen Baum geknallt. Den Skidoo hat's in der Mitte durchgerissen.

"Krone": Und was war dann?
Serdjukov: Mein Handy hatte keinen Empfang, also bin ich bei minus elf Grad in der Finsternis herumgeirrt.

"Krone": Bei den Schmerzen? Allein, mitten in der Nacht? Da verzweifelt man ja!
Serdjukov: Ja freilich! Das Blut ist mir runtergeschossen, ich hab geflucht, geschrieen, immer wieder das Bewusstsein verloren. Aber ich hab gekämpft. Aufrecht gehalten hat mich der Gedanke: "Ich leg mich nicht hin zum Sterben, meine Hunde brauchen mich!" Heimgefunden hab ich durch das Sternbild - das hab ich über unserem Huskycamp so oft gesehen und studiert. Ich wusste, ich muss rüber Richtung Kleiner Wagen.

"Krone": Hat dein Südpol-Team gute Besserung gewünscht?
Serdjukov: Ja mehrmals sogar, vor allem mit Hermann Maier bin ich ohnehin in Kontakt. Der ist menschlich sowieso schwer in Ordnung. 

"Krone": Erst sind dir am Südpol zwei Finger erfroren, nun das - jetzt reicht's, oder?
Serdjukov: Das sagt meine Familie auch. Dazwischen hatte ich ja noch einen Unfall mit dem Hundeschlitten! Die sprichwörtliche Dreier-Serie ist damit vorbei.

Interview: Christa Blümel, "Steirerkrone"

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt