Bronze im WM-RTL

Schörghofer feiert mit den “feschesten Fans der Welt”

Salzburg
19.02.2011 09:36
Philipp Schörghofer hat am Freitagabend auf der Medal-Plaza im WM-Ort Garmisch-Partenkirchen seine Riesentorlauf-Bronzemedaille überreicht bekommen. Der Salzburger sprang mit einem lauten Schrei auf das Podest, streckte beide Arme in die Luft und erhielt das Edelmetall von FIS-Präsident Gian Franco Kasper um den Hals gehängt. Danach wurde er im "Tirolberg" von seiner Freundin Nina (im Bild rechts) und allen Anwesenden groß gefeiert.

"Das ist unglaublich. Die letzten Tage waren echt schräg", meinte Schörghofer, der in den vergangenen zwei Wochen seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hat und Garmisch-Partenkirchen mit zwei Medaillen verlässt. Der Filzmooser hatte auch dem österreichischen Team angehört, dass Mannschafts-Silber holte.

Im Interview gab er kurz nach der zweiten Medaille Auskunft über seinen Gefühlszustand:
Wie sah es in Ihrem Inneren vor dem zweiten Durchgang aus?
Phillipp Schörghofer: "Ich war brutal nervös, ich hatte sogar Bauchweh. Als Vorletzter bei einer WM am Start zu stehen, das ist nicht ohne."

Und dann im Ziel?
Schörghofer: "Ich wollte im Ziel unbedingt die eins sehen, dann war es die drei. Da hab ich mir nur mehr gedacht: 'Geh leck, jetzt werd' ich Vierter.' Vierter ist ja normal kein schlechtes Ergebnis, aber bei der WM interessiert es halt niemanden."

Dann kam Aksel Lund Svindal, welche Emotionen haben Sie da durchlebt?
Schörghofer: "Ich hab' gar nicht hinschauen können. Man ist einfach machtlos. Ich kann ja nicht rauflaufen und ihm etwas vor die Ski schmeißen. Dann war ich einfach nur überglücklich. Es waren fast dieselben Emotionen wie beim Sieg in Hinterstoder, beides war brutal schön. Und der Svindal hat eh schon so viel gewonnen, da konnte er diese Medaille ruhig mir überlassen."

Hat Ihnen im Finale die Kurssetzung Ihres Trainers Andreas Puelacher geholfen?
Schörghofer: "Der steckt, wie er will, da kann man ihm sagen, was man möchte. Er steckt immer sehr schwierige Läufe, in denen dann meistens die technisch guten Skifahrer vorne sind. So war es auch heute. Ted Ligety ist ein mehr als würdiger Weltmeister."

Wie schwierig war es für Sie, ob der vielen verletzten Kollegen fokussiert zu bleiben?
Schörghofer: "Die vielen Verletzten sind schon extrem bitter. Ich weiß, wie das ist, ich war auch schon oft verletzt. Nur damals war ich im Europacup, da interessiert das niemanden. Ich freue mich, für die Mannschaft und für Österreich eine Medaille gewonnen zu haben. Aber ich freue mich vor allem für mich. Ich bin stolz auf mich und meine Leistung, für das arbeitet man sein ganzes Leben."

Sie sind 28 Jahre alt, wieso ist Ihnen erst jetzt der Knopf aufgegangen?
Schörghofer: "Ich habe genau die Zeit durchlebt, in der die österreichischen Herren alles in Grund und Boden gefahren sind. Wenn du da ein Europacuprennen gewonnen hast, hast du trotzdem nicht einmal daran denken brauchen, dass du im Weltcup fahren darfst. Das ist nur über einen Fixplatz durch den Europacup gegangen. Deshalb hat es ein bisschen gedauert. Aber ich habe immer an mich geglaubt und hart an mir gearbeitet: Jetzt kann's los gehen."

Dagegen haben es ja die jetzigen Jungen fast einfach.
Schörghofer: "Für die ist es genial. Die können mit 20 Jahren jeden Weltcup-Hang fahren, das hilft enorm."

Was sagen Sie zur tollen Unterstützung durch ihren Fanclub?
Schörghofer: "Immer wenn die dabei sind, sorgen sie für eine Mordsstimmung. 120 Leute aus Filzmoos und Wagrain waren da, darunter auch meine Eltern und meine Freundin. Mit ihren weißen Jacken sind sie die feschesten Fans der Ski-Welt. Es ist richtig geil mit ihnen, heute wird gefeiert."

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