Party machen am Dorffest oder feiern im Club – für die Regierung ist der Unterschied offenbar dermaßen gravierend, dass für den Zutritt andere Maßnahmen gelten.
Ein konkretes Beispiel: Gehen drei Jugendliche miteinander in einem Club aus – einer getestet, einer geimpft, einer genesen – darf nur der Geimpfte und der Getestete bleiben. Vorausgesetzt, er hat einen PCR-Test-Nachweis. Auf ein Dorffest dürften alle drei ohne Probleme. Für Branchensprecher Stefan Ratzenberger eine Farce: „Die Infektionsgefahr ist auf Zeltfesten sicher nicht geringer als in Diskotheken. Wir wollen deshalb klagen.“ Der Unmut unter den Betreibern wächst inzwischen, wie ein „Krone-Rundruf“ zeigte. „Für wen welche Maßnahmen gelten, ändert sich jede Woche. Kaum erhöhen sich die Zahlen, sind wir in der Nachtgastro die ersten, die den Kopf dafür hinhalten müssen“, kritisiert Martin Sönmezay, Chef im „Half Moon“. Auch Daniel Heidenreich vom „Johnnys“ in Oberndorf klagt über die aktuelle Lage. Die Verantwortung sieht er vor allem bei der Politik. „Allein die Ausrollung der gratis PCR-Tests funktioniert in Salzburg, besonders am Land, viel zu langsam. Das wäre aber Voraussetzung dafür, dass die Nachtgastronomie sicher geöffnet haben kann.“ Bianca Vesely, die den Techno-Club „Kantine“ in Wals-Siezenheim betreibt, hat schon vor Wochen entschieden, ihr Nachtlokal geschlossen zu lassen. „Eigentlich wollte ich im September aufsperren, aber dieser Plan rückt gerade in weite Ferne“, sagt Vesely.
S. Angerer
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