GUTEN MORGEN

Buhrufe für Sommertheater

Jetzt kann man es ja wieder vielerorts genießen: Sommertheater in Schlössern, Burgruinen, in Steinbrüchen, auf Hauptplätzen - geboten wird dabei überwiegend leichte Kost besonders auch für ein Publikum, das „unterm Jahr“ sonst eher schwer in Theaterhäuser zu locken ist. Die Initiatoren, die Intendanten, die Regisseure, die Schauspieler und alle, die sich sonst noch um solche Spektakel bemühen, haben sich Applaus redlich verdient. Aber wenn sich die Parlamentarier dazu aufraffen, Sommertheater zu spielen - haben sie sich dann auch Beifall erspielt? Gestern wurde so eine Aufführung im Parlament geboten. Gerufen dazu hatte wieder einmal die rot-blaue Oppositions-Koalition. Der offizielle Anlass: Die verzögerten Aktenlieferungen des Finanzministers an den Ibiza-U-Ausschuss. Für dieses Theater ist ja bekanntlich bereits der Vorhang gefallen. Nun inszenierten SPÖ und FPÖ eine Zugabe. Nahmen dabei den weiter das Unschuldslamm gebenden Finanzminister unter Beschuss. Einmal mehr fielen viele harte Worte. Und bald begab man sich wieder auf Urlaub. Doch Moment: Viele der Abgeordneten, auch von den beiden Parteien, die das Theater angestrengt hatten, betraten gleich gar nicht die Bühne. Bei den Blauen fehlte sogar jeder dritte Abgeordnete, samt ihrem Klubobmann und Parteichef. Nein, für solche misslungenen Inszenierungen setzt es keinen Applaus, nur Buhrufe! 

Mutige Politik gefordert. Zum Glück sind sie abgeebbt, die Fluten, die unter anderem in den Bundesländern Salzburg und Tirol schwere Schäden verursacht haben. Die dennoch nicht zu vergleichen sind mit jenen Schäden, die durch die verheerende Sturzflut in Teilen Deutschlands angerichtet wurden. Wir haben uns für die heutige „Krone“-Ausgabe auf Ursachen-Forschung begeben. Und sind dabei auf die „üblichen Verdächtigen“ gestoßen: Die Menschheit ist verantwortlich für den gefährlichen Klimawandel, der zu immer häufigeren Wetterkatastrophen führt. Und diese Katastrophen lösen gerade auch wegen der rapide voranschreitenden Bodenversiegelung immer größere Schäden an. In einem Gastkommentar für die „Krone“ appelliert nun auch Umweltministerin Leonore Köstinger dringend, es brauche jetzt mehr denn je ambitionierte Klimaschutzpolitik. Man müsse „mutig vorangehen“, dürfe sich „dabei nicht von altem Denken bremsen lassen“. Gewessler spricht sich auch dafür aus, dass wir uns „vor den Auswirkungen des Klimawandels, die wir nicht mehr verhindern können, bestmöglich schützen“, damit „solche Katastrophen für unsere Kinder und Enkelkinder nicht zur traurigen Gewohnheit werden“. Für halbherzige Entscheidungen, weiß die Ministerin, „haben wir keine Zeit mehr“. Ja, jetzt sind mutige Entscheidungen gefragt!

Einen schönen Tag! 

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