77 Prozent betroffen

Gewalt gegen Pflegekräfte in OÖ hat zugenommen

Oberösterreich
20.07.2021 13:00
Da gibt’s dunkle Erinnerungen an lobenden Applaus für Pflegekräfte am Anfang der Corona-Pandemie – doch die Realität in den Spitälern hat sich traurig entwickelt: 44 Prozent der auch in Oberösterreich für eine österreichweite Studie befragten Pflegekräfte sagen, dass Aggression und Gewalt gegen sie zugenommen haben.

2470 Pflegekräfte aus österreichischen Krankenhäusern haben die Studienautorinnen Alexandra und Natali Gferer während der 3. Corona-Welle im März/April 2021 online über Arbeitssituation und Ausstiegsgedanken befragt, darunter auch 212 in Oberösterreich. Vor kurzem (12. Juli) ist die Ergebnisdarstellung in der Österreichischen Pflegezeitschrift erschienen. Über die alarmierende Erkenntnis, dass 45 Prozent der Pflegekräfte im Spital wegen der immensen Arbeitsbelastungen immer wieder an einen Berufsausstieg denken, haben wir bereits berichtet. Mindestens so alarmierend ist aber die Zunahme von Gewalt gegen Pflegekräfte im Spital.

Schläge, Tritte, Bisse
44 Prozent der Befragten meinen, dass seit Beginn der Pandemie Aggression und Gewalt zugenommen haben; 77 Prozent waren selbst – ausgehend von Patientinnen und Patienten – betroffen. Davon waren es bei 60 Prozent Beleidigungen, Beschimpfungen, Drohungen und bei 17 Prozent körperliche Gewalt wie Schläge, Tritte und Bisse.

Warum all das? Studienautorin Natali Gferer sieht die Wurzeln schon in der aggressiveren Grundstimmung im Lockdown, weiters beim häufigen Unverständnis für geänderte Abläufen in den Krankenhäusern bis hin zu längeren Wartezeiten, und bei neuen Spielregeln im Zusammenhang mit Corona, wie die Durchsetzung der Maskenpflicht. Auch Angst davor, während Corona ins Spital gehen zu müssen, könnte mitgespielt haben.

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