Die Zahlen aus der Beantwortung sprechen Bände, sind aber Munition für beide Seiten in der Wehrpflicht-Debatte: nämlich für jene, die eine Abschaffung des Grundwehrdienstes fordert, ebenso wie für jene, die für eine Beibehaltung der Wehrpflicht bei gleichzeitiger Reform des Grundwehrdienstes hin zu besserer militärischer Ausbildung eintritt.
Im Vorjahr arbeiteten von rund 24.900 Rekruten fast 5.500 als Kraftfahrer, 2.650 bei der Wache, 2.100 als Kellner in den Offiziers- und Unteroffizierskasinos sowie den Soldatenheimen und 1.400 als Köche. Je rund 800 Grundwehrdiener wurden als Schreiber und Mechaniker eingesetzt. Andere Rekruten (in der Beantwortung aus technischen Gründen teilweise im Punkt "Sonderwunsch" aufgeführt, Anm.) dienen als Schlosser, Grafiker, Kfz-Mechaniker, Maler, Tischler, Programmierer, Maurer, Elektriker oder Installateure.
307 Präsenzdiener waren im Vorjahr als Militärmusiker eingesetzt, wobei diesen Soldaten neben einer musikalischen Weiterbildung eine Verpflichtung über mindestens ein Jahr abverlangt wird.
Rückgang bei militärischen Ausbildungen
Während die Zahl der "Systemerhalter" beim Bundesheer steigt, ist die Zahl der Rekruten, die zu Soldaten bzw. an konkreten Waffengattungen ausgebildet werden, fast durch die Bank rückläufig. Wurden vor drei Jahren noch 1.786 Jäger (Infanteristen) ausgebildet, waren es im Vorjahr nur 1.348 (in der Beantwortung sind aufgrund eines Formatierungsfehlers in der Tabelle nur fünf Jäger aufgeführt, das Verteididungsministerium hat die Angaben gegenüber krone.at korrigiert, Anm.). Zu Pionieren wurden im Vorjahr 906 Grundwehrdiener ausgebildet (davor 1.081), Funker gab es statt 599 nur noch 455. Ein Anstieg ist beispielsweise bei den Panzerfahrern (283; 150 im Jahr 2008, 254 im Jahr 2009) und bei den Scharfschützen (85, nach 21 und 70) zu beobachten.
Anzumerken ist weiters, dass bei den spezifischen Waffengattungen auch jene Grundwehrdiener mitgezählt werden, die sich für ein ganzes Jahr beim Bundesheer verpflichten. Die sogenannten "Einjährig Freiwilligen" werden praktisch nie als Systemerhalter eingesetzt, sondern nach einer erweiterten Basisausbildung spezifisch ausgebildet. Im weiteren Verlauf werden viele von ihnen Miliz- oder gar Kadersoldaten. Ein freiwilliges Jahr ist auch Voraussetzung für den Besuch der Militärakademie zur Offizierskarriere.
Rund 25.000 Grundwehrdiener im Jahr
Die Zahl der Grundwehrdiener insgesamt blieb mit 25.248 im Jahr 2008, 25.551 im Jahr 2009 und 24.839 im Jahr 2010 annähernd gleich. 2007 war mit 27.473 Einberufenen ein starker Jahrgang, der daher für Vergleiche mit 2010 nur bedingt taugt.
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