Die „Krone“ traf Landesrat Josef Schwaiger am Sonntagnachmittag in Mittersill und sprach mit ihm nach einem Erkundungsflug über die Hochwasser-Situation.
Herr Landesrat, wie beurteilen Sie die Lage zurzeit?
Es war de facto mehr als ein 100-jähriges Hochwasser. Wir befinden uns seit einiger Zeit in einem Überlastbereich. 1,7 Millionen Kubikmeter an Retentionsbecken waren innerhalb von zwei Stunden voll. Es kam zu weitreichenden Überflutungen, großteils aber im geplanten Bereich. Nicht geplant war es aber im Bereich Stuhlfelden und Uttendorf. Wir sind jedenfalls am Limit angekommen.
Lassen sich bereits die Schäden grob schätzen?
Zum Teil sind sie erheblich, gerade im Oberpinzgau zwischen Krimml und Mittersill bis nach Neukirchen. Mit Ausnahme in Wald im Pinzgau. Der Schaden ist sicherlich in Millionen-Höhe, ich schätze im geringen zweistelligen Millionenbereich. Beim Erkundungsflug konnten wir sehen, dass Begleitstraßen, Radwege, zahlreiche kleinere Brücken zerstört wurden. Auch die Bahntrasse der Pinzgau Bahn wurde unterspült, die Gleise wurden regelrecht mitgerissen.
Es gab keine Toten, ja nicht einmal Verletzte. Kann man eigentlich von einem Wunder sprechen?
Es ist eigentlich wie im Drehbuch abgelaufen. Ganz nach den Plänen, jeder investierte Euro in den Schutz hat sich ausgezahlt. Ohne die Baumaßnahmen hätten weite Teile der Bevölkerung ihren Lebensraum unwiederbringlich verloren. Der Klimawandel ist definitiv da.
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