Zu viele Aufhörwillige

Frust bei Personal: Schluss mit der Krankenpflege?

Arbeit am Limit ist inzwischen leider längst Alltag in der Krankenpflege von Spitälern

(Bild: ©bilderstoeckchen - stock.adobe.com)

Seit Jahren ist die Pflege überlastet, doch in der Pandemie hat sich die Situation noch weiter zugespitzt: 45 Prozent der Pflegekräfte im Spital - fast jeder, jede Zweite! - denken immer wieder an einen Berufsausstieg, hat eine bundesweite Befragung ergeben, an der auch 212 Pflegekräfte aus Oberösterreich mitgemacht haben.

Erschreckend: Nur 31,3 Prozent der Pflegekräfte im Spital denken nicht an einen Ausstieg, hat die österreichweit repräsentative Studie mit insgesamt 2470 Befragten ergeben. 18,4 Prozent haben in ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn bereits einmal daran gedacht, 45,3 Prozent gar öfters und fünf Prozent sind gerade dabei, einen Berufswechsel zu planen oder umzusetzen.

Kein Unterschied bei Bundesländern
Das ist aber nur ein Teilaspekt der umfangreichen Studie über die Situation in der Pflege, wobei die Autorinnen Alexandra und Natali Gferer versichern: „In den Daten zu den einzelnen Bundesländern zeigt sich kein gravierender Unterschied hinsichtlich der Ergebnisse.“ Das gelte auch für Oberösterreich.

Zu wenig Lohn
Was sind die Faktoren für einen möglichen Ausstieg? An der Spitze der (Mehrfach-)Nennungen stehen „zu wenig Entlohnung“ (55,7 Prozent), „zu wenig Wertschätzung und Anerkennung“ (46,7 Prozent), „Personalmangel“ (44,4 Prozent), „zu hohe Arbeitsbelastung“ (40,9 Prozent) und „zu hohe psychische Belastung“ (36,1 Prozent).Und: Aus Sicht der Spitalspflegekräfte setzte und setzt die Politik keine ausreichenden Maßnahmen, um die Pflege in in der Covid-19 Pandemie zu unterstützen und zu entlasten, 90 Prozent sehen das so!