Infostellen zu

Im Nationalpark wird der Gürtel enger geschnallt

Oberösterreich
13.07.2021 18:00

Fünf Monate nach dem ernüchternden Rechnungshof-Bericht zur Lage des Nationalparks Kalkalpen herrscht im größten zusammenhängenden Waldschutzgebiet Österreichs noch immer Kater-Stimmung. Die Park-Leitung dreht an allen möglichen Schrauben, um finanziell über die Runden zu kommen.

„Wenn man es positiv formulieren möchte, optimieren wir gerade unsere Ressourcen“, will Volkhard Maier, Geschäftsführer des Nationalparks Kalkalpen das Wort „Sparkurs“ nicht in den Mund nehmen. Tatsächlich muss er im gesamten 20.850 Hektar großen Areal beinhart den Rotstift ansetzen. Laut Rechnungshofbericht drohte 2019 die Zahlungsunfähigkeit, die Maier aber bestreitet. „Wir können unsere Verbindlichkeiten immer erfüllen, aber durch die fehlenden Indexanpassungen bei den Zahlungen der Eigentümer Bund und Land stehen uns umgerechnet rund 700.000 Euro pro Jahr weniger zur Verfügung“, hofft Maier auf einen erfolgreichen Abschluss der laufenden Finanzierungsgespräche. Diese würde dem 1997 gegründeten Nationalpark wieder mehr Luft verschaffen. Aus finanziellen Gründen ist derzeit die Informationsstelle im Nationalpark-Zentrum in Molln nicht geöffnet. Ebenso sind die Info-Stelle am Hengstpaß und das Wildniscamp im Holzgraben nicht in Betrieb. „Molln ist ein schwieriger Standort. Die anderen Stellen sind viel besser frequentiert, diese wollen wir unbedingt wieder aufsperren“, meint Maier.

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Wir stoßen finanziell an unsere Grenzen. Die Schließungen der Info-Stellen in Molln und am Hengstpaß helfen, Personalkosten zu senken.

Volkhard Maier, Geschäftsführer des Nationalparks Kalkalpen

Eingestellt wurde auch die Nationalpark-Zeitung „Vielfalt Natur“. Diese wurde zweimal pro Jahr an alle OÖ-Haushalte verteilt. Debatten gibt es auch über das Hotel „Villa Sonnwend“ bei Windischgarsten. Der Landesrechnungshof kritisierte, dass ein Hotelbetrieb nicht zu den Kernaufgaben eines Nationalparks gehört. „Vorerst vom Tisch ist definitiv die Erweiterung des Nationalparks. Langfristig bleibt dieser Schritt aber ein Thema“, so Maier.

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