Keine Corona-Hilfen

„Wir haben gemeinsam alles auf eine Karte gesetzt“

Salzburg
05.07.2021 12:00
Nach den sukzessiven Öffnungsschritten der Regierung erholt sich Salzburgs Wirtschaft nur langsam wieder. Besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen sind nach wie vor Selbstständige. Die „Krone“ hat mit einem betroffenen Unternehmer-Paar gesprochen.

Seit Erik Györffy als kleiner Junge seinen Großonkel hinter der Schank des Bistro „PapaJoe“ in St. Johann hatte stehen sehen, wusste er, dass er eines Tages sein eigenes Lokal betreiben würde. „Der Kontakt mit den Leuten, das Lachen mit den Stammgästen und auch der Management-Aspekt, das hat mich alles schon sehr früh fasziniert“, erzählt der 30-jährige Salzburger.

Im Dezember vergangenen Jahres kam dann der langersehnte Anruf, ob er den Laden nicht übernehmen wolle. „Selbst wenn ich wusste, das war mein Traumjob, musste ich lange überlegen. Auch ohne Corona-Krise ist die Selbstständigkeit schon Herausforderung genug“, so der 30-Jährige. Schließlich gab er seinem Bauchgefühl nach und willigte ein.

Kein Anspruch auf Förderung vom Bund
Die erste Hürde ließ nicht lange auf sich warten. Györffy suchte – wie Tausende andere Gastronomen – beim Bund um finanzielle Hilfe an. „Man informierte mich nur kurz angebunden, dass ich nicht alle Kriterien erfülle und deswegen keinen Anspruch auf Entschädigungen habe“, schüttelt der erfahrene Gastronom den Kopf.

Seine gesamte Familie habe sich schließlich zusammengetan, um ihm seinen großen Traum zu erfüllen. Mehr als 30.000 Euro waren dafür fällig. „Es macht mich extrem traurig, dass der Staat junge, motivierte Unternehmer in solch schwierigen Situationen nicht unterstützt. Für mich bedeutete diese Entscheidung also: Alles oder nichts.“ Zur selben Zeit wie Györffy entschied sich auch seine 23-jährige Freundin Corinna Herr für die Selbstständigkeit. Seit März leitet Herr das Café „Kubus“ in Kuchl mit ihrem Geschäftspartner Alexander Denk.

Unternehmerin erfüllte sich Lebenstraum
„Eigentlich habe ich das Café im Jänner mehr aus Gaudi besichtigt. Nach und nach ist das Ganze realistischer geworden. Und ich wollte mir diesen Traum endlich erfüllen, auch wenn ich dafür von Seiten der Regierung in keinster Weise unterstützt worden bin.“ Genau wie ihr Freund erfüllte auch die 23-Jährige nicht alle Kriterien für die Umsatzrückerstattung. Von ihrem Herzensprojekt ließ sich die junge Unternehmerin aber nicht abbringen.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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