Problem für Darabos

Nur 66 Prozent schaffen beim Heer den Eignungstest

Österreich
11.02.2011 07:29
Das zentrale Problem bei einer Umstellung von der Wehrpflicht auf ein Berufs- und Freiwilligenheer wird die Frage der Rekrutierung Freiwilliger sein. Zudem wird es schwierig werden, geeignetes Personal zu finden, denn nicht jeder schafft den Eignungstest. Momentan kommen lediglich 66 Prozent durch.

Nach Angaben von Verteidigungsminister Norbert Darabos werden in den ersten vier Jahren jeweils 2.500 Neuzugänge gebraucht - 800 für die Miliz, 1.300 als Zeitsoldaten und 400 als Berufssoldaten. Danach sollen nur mehr 2.000 Freiwillige benötigt werden. Um diese Zahl zu erreichen, braucht es allerdings deutlich mehr Interessenten, denn nicht alle sind für den Heeresdienst geeignet.

In Deutschland, wo heuer die Wehrpflicht ausgesetzt wird, gehen die Experten davon aus, dass man drei Bewerber auf eine Stelle braucht, um ausreichend qualifiziertes Personal auswählen zu können. Bei 2.500 benötigten Freiwilligen wären das in Österreich 7.500 pro Jahr. Im Verteidigungsressort glaubt man jedoch mit der doppelten Bewerberanzahl auszukommen, da derzeit mehr als die Hälfte den Eignungstest schafft.

Bewerber müssen umworben werden
Minister Darabos spricht von derzeit 3.500 Interessenten - ein großer Teil davon kommt allerdings aus dem Wehrdienst. Wie viele es genau sind, ist nicht bekannt. In Deutschland rekrutiert sich nach Angaben des dortigen Verteidigungsministeriums rund ein Drittel der Zeit- und Berufssoldaten aus dem Wehrdienst heraus. Man wird bei einer Umstellung des Heeres um Werbemaßnahmen und Anreize also nicht umhinkommen. Im Ministerium hält man die Rekrutierung jedenfalls für "machbar".

Nur 66 Prozent schaffen den Eignungstest
Beim österreichischen Bundesheer machen derzeit im Jahr rund 5.000 Personen eine Eignungsprüfung. In dieser Zahl enthalten sind all jene, die eine Karriere als Berufssoldaten anstreben, die sich ein Jahr freiwillig melden, Zeitsoldaten und Interessenten für den Auslandsdienst. Unter den Bewerbern für den Ausbildungsdienst schaffen 66 Prozent die Prüfung. Ein Drittel scheitert an den körperlichen (sportlichen), gesundheitlichen bzw. psychologischen Voraussetzungen. Bei den Anwärtern für Auslandseinsätze ist die Drop-out-Quote mit ca. 50 Prozent deutlich größer. Das wird allerdings darauf zurückgeführt, dass hier im Gegensatz zur Eignungsprüfung für den Ausbildungsdienst im Vorfeld kein Vorbereitungswochenende bzw. Vorbereitungstag angeboten wird.

2010 haben 5.020 Interessenten die Eignungsprüfung gemacht. Kontaktaufnahmen und Anfragen gab es deutlich mehr und zwar 22.444. Im selben Jahr wurden 1.906 Personen zum Ausbildungsdienst und 985 zum Auslandseinsatz einberufen.

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