Im Hawelka darf - wie in vielen anderen Lokalen - seit Auslaufen der Übergangsfrist mit Juli 2010 nicht mehr geraucht werden. Da die Familie keine Trennwand durch ihr Café ziehen wollte, stellten die Hawelkas einen Antrag auf Denkmalschutz, um über diesen Weg eine Ausnahmeregelung zu erwirken (Infobox). Das Bundesdenkmalamt entschied sich Mitte Jänner jedoch gegen eine Unter-Schutz-Stellung des ehemaligen legendären Künstlertreffs in der Dorotheergasse. Damit bleibt nun keine Möglichkeit, das Rauchen im Café zu erlauben.
Den Ruhetag aufzugeben, zahle sich aus
"Am Wochenende sind wir gut besucht, aber gerade unter der Woche spürt man am Abend einen großen Unterschied zu früher", beklagte der Lokalchef und Enkel des Kaffeehausgründers Leopold Hawelka, der im April seinen 100. Geburtstag feiert. Den Ruhetag aufzugeben, zahle sich aus. Außerdem hat das Café - berühmt für seine Buchteln - das Mehlspeisenangebot erweitert, um mehr Gäste anzulocken.
Entscheidung über Wintergarten-Projekt im Sommer
Um Glimmstängel künftig wieder erlauben zu können, überlege man den Bau eines gläsernen Wintergartens nach Vorbild des Cafés Landtmann. Er soll dort entstehen, wo sich jetzt der Schanigarten befindet, und in der warmen Jahreszeit geöffnet werden können. Ein solches Projekt würde allerdings Investitionen im hohen fünf- oder niedrigen sechsstelligen Bereich nach sich ziehen, schätzt Hawelka. Deshalb wird die endgültige Entscheidung, ob das Vorhaben tatsächlich in Angriff genommen wird, erst in den Sommermonaten fallen.
Abgesehen davon tröstet sich der junge Cafétier mit ferneren Zukunftsvisionen. "Vielleicht wird das Rauchen in zehn Jahren ja sowieso in allen Lokalen verboten. Dann haben wir einen Startvorteil", spekuliert er.
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