Hausärzte werden nach und nach die Corona-Impfungen übernehmen. Zudem wird das Anmeldesystem des Landes umgestellt. Ab 1. Juli können sich Impfwillige Termin, Ort und sogar den Impfstoff aussuchen. Das soll auch dazu beitragen, dass Angemeldete ihren Termin für den zweiten Stich nicht einfach sausen lassen.
Nicht wahrgenommene Impftermine sorgen derzeit für Ärger bei zahlreichen Beteiligten. 3000 Vorarlberger waren am Sonntag in Nenzing eingeplant, 180 allerdings blieben unentschuldigt fern. Burkhard Walla, Vizepräsident der Ärztekammer und einer von rund 500 Ärzten vor Ort, hatte schon damit gerechnet, dass einige den zweiten Piks als nicht mehr notwendig erachten würden. „100 Spritzen weniger hatte ich schon abgezogen, am Ende waren trotzdem 80 übrig“, erzählt er.
Kampf um Impfwillige
Schnell Ersatz finden, hieß es deshalb für die Verantwortlichen in Nenzing. Um 18.30 Uhr wurde fleißig telefoniert, damit der bereits aufgetaute und vorbereitete Impfstoff nicht in der Tonne landen musste. Für unentschuldigtes Fehlen hat Walla wenig Verständnis: „Man bringt das Frühstück ohnehin schon im Servierwagen ans Bett und löffelt es noch ein. Also bitte den Mund aufmachen.“Keine Sanktionen Mit Konsequenzen muss allerdings niemand rechnen, noch kämpfen Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und ihre Mitstreiter um jeden Impfwilligen. Von den angestrebten 320.000 vollständig Immunisierten ist man noch weit entfernt. 245.340 Vorarlberger sind vorgemerkt oder bereits geimpft. Rüscher schlägt moderate Töne an: „Offenbar hat sich herumgesprochen, dass wer seinen Termin nicht wahrnimmt, umgehend eine neue Einladung erhält. Das wird sich aber ändern.“
Bereits ab Donnerstag (1. Juli) wird das Land das System umstellen. „Analog zur Anmeldung beim Antigentest wechseln wir auf ein Terminbuchungssystem“, erklärt Impfkoordinator Sebastian Wöss. Wer geimpft werden will, kann sich künftig nicht nur den Termin, sondern auch Ort und sogar den Impfstoff aussuchen. Durch den verbesserten Service hoffen die Zuständigen auf weniger Absagen - und auch auf mehr Neuanmeldungen.
Die Impfstraßen werden noch bis Ende Juli geöffnet haben. Ab dann steht nur mehr jene in Bregenz als Backup zur Verfügung. Von August bis Oktober soll dann hauptsächlich bei den Hausärzten geimpft werden. Sollte eine Auffrischung im Herbst nötig sein, könnten die Impfstraßen wieder ihre Tore öffnen.
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