Im Mai war es vielerorts noch ungewohnt kühl und frühlingshaft, doch im Juni nahm der Sommer endlich an Fahrt auf. Nun übersteigt das Thermometer in weiten Teilen Österreichs schon täglich die 30-Grad-Celsius-Marke, ein Ende der Hitzewelle ist vorerst nicht in Sicht. Experten gehen davon aus, dass der Juni 2021 mit großer Wahrscheinlichkeit einer der zehn heißesten Juni-Monaten der Messgeschichte wird.
„Vom dritten bis zum zehnten Platz ist derzeit noch alles möglich. Nur der erste und der zweite Platz sind außer Reichweite, denn 2019 und 2003 war der Juni deutlich heißer“, lautet die Prognose von Meteorologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) unter Berücksichtigung des Trends für den restlichen Monat.
Der Juni 2021 bestätigt damit auch den Trend der vergangenen Jahre. Unter den zehn wärmsten Juni-Monaten der 254-jährigen Messgeschichte sind acht aus den 2000er-Jahren. Die Top Ten der wärmsten Juni-Monate sind derzeit: 2019, 2003, 2017, 1811, 2002, 1822, 2007, 2012, 2018, 2008. Doch auch die Anzahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) nahm in den letzten Jahren stark zu: Im Zeitraum 1961 bis 1990 gab es zum Beispiel in den meisten Landeshauptstädten in einem durchschnittlichen Juni ein bis zwei Hitzetage, im Zeitraum 1991 bis 2020 waren es bereits drei bis fünf Hitzetage.
Hitzerekorde eher im Osten zu erwarten
Der Juni 2021 liegt bereits jetzt in allen Landeshauptstädten über dem ohnehin schon sehr hohen Niveau der letzten 30 Jahre. Da bis Ende des Monats noch ein paar Tage über 30 Grad zu erwarten sind, könnte sich in einigen Regionen die Zahl der Hitzetage den Rekordwerten für Juni nähern, vor allem im Osten Österreichs. Ausgeschlossen ist das Erreichen des Rekords in Innsbruck. Er liegt bei 17 Hitzetagen im Juni 2019. Im Juni 2021 gab es hier bisher sieben Hitzetage.
Rekord an Rettungseinsätzen verbucht
Die Temperaturen wirken sich jedoch stark auf die Gesundheit aus und haben etwa der Wiener Berufsrettung viel Arbeit beschert: Am Montag wurde ein neuer Rekord an Einsätzen verbucht: Innerhalb von 24 Stunden mussten die Teams 1191 Mal ausrücken, oftmals aufgrund hitzebedingter Notfälle. Sonst gebe es durchschnittlich 800 bis 900 Einsätze im selben Zeitraum.
Wetterausblick für Österreich
Die nächsten Tage bringen je nach Region sehr unterschiedliches Wetter. Am Donnerstag erreicht die Hitzewelle in der Osthälfte Österreichs einen Höhepunkt mit Spitzenwerten bei 36 Grad. Außerdem bleibt die Luft in den nächsten Tagen anfällig für kräftige Gewitter. In der Landwirtschaft werden durch Starkniederschläge und Hagel enorme Schäden erwartet.
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