"Jänner-Kaufrausch"

Chelsea zahlte 58 Mio. Euro für Torres – neuer Rekord!

Meister Chelsea hat kurz vor Ende der Transferzeit am Montagabend im englischen Titelkampf noch einmal ein doppeltes Rufzeichen gesetzt. Die Londoner verpflichteten für die britische Rekordablösesumme von mehr als 58 Millionen Euro Fernando Torres vom Liga-Rivalen Liverpool. Zudem wechselte der brasilianische Innenverteidiger David Luiz für 25 Millionen Euro von Benfica Lissabon zu den "Blues".

Der 26-jährige Weltmeister Torres unterzeichnete einen Fünfeinhalbjahresvertrag bis Juni 2016. "Ich weiß, es gibt hier viele großartige Spieler, und ich werde hart für einen Platz in der Mannschaft arbeiten", sagte Torres nach erfolgreich absolvierten medizinischen Tests. Der spanische Teamstürmer war im Sommer 2007 für 23,5 Millionen Euro von Atletico Madrid nach Liverpool gewechselt und hatte es in 142 Pflichtspielen auf 81 Tore für die "Reds" gebracht.

"El Nino" spielt bereits am Sonntag gegen Liverpool
"Ich hoffe, dass ich auch hier wichtige Tore erzielen und meinen Teil zu einer erfolgreichen Saison beitragen kann", betonte Torres. "Es ist mein Traum, die Champions League zu gewinnen, und ich bin sicher, dass ich das mit Chelsea kann", fügte "El Nino" hinzu, der bereits am Sonntag mit seinem neuen Klub auf Liverpool trifft.

Die Ablösesumme wurde offiziell nicht genannt. Britische Medien berichteten aber übereinstimmend, dass Chelsea etwa 50 Millionen Pfund, was 58,1 Millionen Euro entspricht, für den Stürmer hinblätterte. Noch nie zuvor hat ein britischer Klub so viel für einen neuen Spieler ausgegeben, der Deal des spanischen Sieg-Torschützen im EM-Finale 2008 ist außerdem einer der teuersten Transfers der Fußball-Geschichte.

"Das ist ein sehr bedeutender Tag für Chelsea. Wir haben einen der besten Spieler der Welt geholt, der seine besten Jahre noch vor sich hat", sagte Chelseas Vorstandsvorsitzender Bruce Buck. Der Transfer sei ein Zeichen der hohen Ambitionen des Premier-League-Titelverteidigers, der in der Meisterschaft derzeit mit zehn Punkten Rückstand auf Tabellenführer Manchester United nur auf Rang vier liegt.

Ronaldo hält immer noch den Transfer-Rekord
Noch immer hält der frühere portugiesische Welt-Fußballer Cristiano Ronaldo den Rekord, der 2009 für rund 94 Millionen Euro von Manchester United zu Real Madrid gewechselt war. Innerhalb der Premier League galt bisher der Transfer des Argentiniers Carlos Tevez für etwa 54,6 Millionen Euro von Manchester United zum Stadtrivalen Manchester City als kostenintensivster Deal.

Die Chelsea-Abwehr wird der 23-jährige Luiz verstärken, der in der vergangenen Meistersaison von Benfica nur eines von 30 Spielen verpasst hatte. Der Brasilianer, der im August 2010 sein Teamdebüt gegeben hatte, unterzeichnete ebenfalls einen Kontrakt über fünfeinhalb Jahre. Als Teil des 25-Millionen-Euro-Deals wechselte Chelseas serbischer Mittelfeldspieler Nemanja Matic zu Benfica.

Liverpool rüstet mit Andy Carroll auf
Rekordmeister Liverpool hatte für den Fall des Torres-Transfer schon wenige Stunden zuvor mit der Verpflichtung von Andy Carroll vorgesorgt. Der 22-jährige Ex-Newcastle-Stürmer erhielt einen Fünfeinhalbjahresvertrag und soll die "Reds" gemeinsam mit dem von Ajax Amsterdam geholten Luis Suarez zu mehr Erfolg verhelfen.

Carroll war den "Reds" rund 40,7 Millionen Euro wert, er hat in der laufenden Saison elfmal für Newcastle getroffen und im November 2010 auch sein Debüt in der englischen Nationalmannschaft im Spiel gegen Frankreich gegeben. Carroll muss auf seinen ersten Auftritt im Liverpool-Dress allerdings noch warten, hat er doch noch mit den Folgen einer Oberschenkelverletzung zu kämpfen.

Premier League gab 250 Millionen für Transfers aus
Insgesamt gaben die 20 Vereine der Premier League im "Jänner-Kaufrausch" mehr als 250 Millionen Euro für neue Spieler aus. Fulham holte etwa noch den 32-jährigen isländischen Teamstürmer Eidur Gudjohnsen bis Saisonende von Stoke City. Die Blackburn Rovers gaben demgegenüber ihren 30-jährigen senegalesischen Angreifer El Hadji Diouf bis Saisonende an den schottischen Topklub Glasgow Rangers ab.