Terror-Finanzierung?

Familie schickte Geld zum IS – Sextett vor Gericht

Salzburg
29.05.2021 10:00
Der so genannte „Islamische Staat“ wird wieder zum Thema im Landesgericht: Eine ganze Familie, genauer sechs Personen, werden sich ab Dienstag die Anklagebank teilen. Vorwurf: Terrorfinanzierung. Eine hier groß gewordene Bosnierin radikalisierte sich, zog 2017 nach Syrien. Und bekam von ihren Angehörigen Geld.

Edina W. (43) hat 2013 begonnen, ihr Leben auf den Kopf zu stellen: Die Mutter vierer Kinder hat sich immer mehr den strengeren islamistischen Lehren zugewandt und sich radikalisiert, heißt es in der Anklage. Sogar ihre zweite Ehe gab sie dafür auf.

Im Jänner 2017 begann sie als Mitglied für die Terror-Vereinigung zu arbeiten: Sie übersetzte Propaganda-Inhalte im Internet in ihre bosnische Muttersprache. Am 9. März 2017 packte die Frau dann ihre Sachen und verschwand – in Richtung Syrien.

Radikalisierter Frau Geld geschickt
Doch sie dürfte Kontakt zu einigen hier lebenden Familienangehörigen gehalten haben: Sechs Familienmitglieder - von der Mutter über die Tochter bis zur Schwägerin - werden sich ab Dienstag dem Vorwurf der Terrorvereinigung im Landesgericht stellen müssen.

Weil sie der radikalisierten Frau Geld geschickt haben sollen: Von sechs Überweisungen zwischen Jänner und Dezember 2017 ist in der Anklage die Rede - in Summe knapp 5000 Euro. Edina W. habe in Telefonaten um das Geld gebeten, sie stellte dabei sogar eine Rückkehr nach Europa in den Raum.

Keine Rückkehr nach Europa
Was aber nicht passierte. Während die Radikalisierte sich nach wie vor im syrischen Idlib aufhalten soll, müssen die sechs Angehörigen einem Schöffengericht Rede und Antwort stehen.

Dem §278d StGB nach drohen im Falle einer Verurteilung zwischen einem und zehn Jahren Haft.

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