Es ist kein „letztes digitales Zucken“ vor den landesweiten Öffnungsschritten ab 19. Mai, vielmehr verfolgt das Salzburger Marionettentheater mit der Digitalisierung seiner Produktionen eine langfristige Strategie. Der Startschuss fällt mit einer Streaming-Offensive am kommenden Wochenende: auf die „Zauberflöte“ (ab 14. Mai), folgen „Fidelio“ (ab 15. Mai) und „Schneewittchen“ (ab 16. Mai). Anfang Juni werden „Der kleine Prinz“ und „Hoffmanns Erzählungen“ aufgenommen. Im Spätherbst steht „Der Nussknacker“ auf dem Programm. Partner ist eine auf Klassik und Kultur spezialisierte Online-Plattform (myfidelio.at).
„Wir werden in den nächsten Jahren unser gesamtes Repertoire aufzeichnen, um das Marionettenspiel auf diese Art und Weise einem breiteren Publikum zugänglich zu machen“, beschreibt der Künstlerische Direktor Philippe Brunner die Beweggründe.
Der Weg von der Marionette zum Filmstar ist freilich kein einfacher. Die filmische Umsetzung ist herausfordernd. Es gilt, die Figuren auch vor der Kamera so zum Leben zu erwecken, dass sie den menschlichen Charakter behalten. „Als Puppenspieler muss man sich dabei eher zurücknehmen, damit es auf dem Bildschirm nicht übertrieben wirkt“, erklärt Brunner.
Letztendlich habe die filmische Umsetzung Vor- und Nachteile. Was an Theateratmosphäre verloren gehe, lasse sich zum Teil durch Detailaufnahmen kompensieren. Die gute Nachricht für alle, die dennoch skeptisch sind: Ab 21. Mai wird am Salzburger Marionettentheater auch wieder live vor Saalpublikum gespielt.
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