AvW-Prozess

Vom Arbeiten in der Grauzone und dem Gutachter-Urlaub

Kärnten
15.01.2011 13:39
Drei Tage lang ist Wolfgang Auer Welsbach nun bereits vor Gericht gesessen. Die Chance, blitzschnell alle "Missverständnisse" rund um die Millionenpleite seiner Investmentfirma aufzuklären, hat er bisher nicht genutzt. Er ist aber nicht der einzige Verdächtige. Die Staatsanwaltschaft führt in der Causa weitere 22 Verfahren!

Banken, Behörden, weitere Vorstandsmitglieder der AvW-Firmen sowie Vermittler: Noch ist unklar, wer von den mutmaßlichen Machenschaften des Finanzjongleurs wusste, dazu schwieg oder sogar bewusst mitmachte und mitkassierte. Viele Tricks, die bei dem komplizierten Aktienkonstrukt angewandt wurden, liegen offenbar in einer finanzrechtlichen Grauzone – es scheint zumindest, als hätten auch einige Berater des Krumpendorfers sich teilweise an die Grenzen zu Betrug und Untreue herangetastet. 

Daher ermitteln die AvW-Staatsanwälte Christof Pollak und Thomas Liensberger auch noch gegen 22 weitere Personen. Vor Abschluss des Strafverfahrens gegen Auer Welsbach ist aber kaum mit weiteren Anklagen zu rechnen – und wann das sein wird, steht in den Sternen.

Gutachter Kleiner fährt drei Wochen auf Urlaub
Bis März sind Termine festgesetzt; Prozessbeobachter rechnen nicht damit, dass die Causa dann wirklich urteilsreif ist, zumal jetzt auch noch Gerichtsgutachter Fritz Kleiner auf Urlaub fährt. "Das ist lange gebucht, der Richter wusste das längst", sagt er. Also wird, was bei Fällen solcher Dimension äußerst ungewöhnlich ist, drei Wochen ohne den Wirtschaftsexperten verhandelt, auf dessen Erkenntnisse sich die Anklage in erster Linie stützt. 

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"

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