Standort umstritten

Denkmalstreit: Haider-Witwe hält Gurk für guten Platz

Kärnten
13.01.2011 11:57
Zwei Granitblöcke und "verbindende Hände": Das Denkmal für den verstorbenen Landeshauptmann fristete bei der Haider-Ausstellung in Klagenfurt ein einsames Dasein, doch plötzlich gerät es wieder ins Gerede. Am 25. Jänner soll es zum äußerst umstrittenen Standort beim Gurker Dom wechseln. Nun wird heftig diskutiert - über den Sinn und den Standort des Denkmals! Haider-Schwester Ursula Haubner, Bischof Alois Schwarz, SPÖ und Grüne sind gegen Gurk, Haider-Witwe Claudia und Landeshauptmann Gerhard Dörfler sind dafür.

Claudia Haider hält sich in der Diskussion um den geeignetsten Standort für das Denkmal bedeckt: "Gurk ist ein guter Platz, aber es gibt auch andere gute Plätze. Ich halte mich hier zurück." Die Skulptur sei ein Symbol der Toleranz und des Miteinanders. "Mein Mann hat dies sein ganzes Leben lang als Bestandteil seines Lebens gesehen. Er hat jedem die Hand gereicht", so die Witwe.

Auch FPK-Parteiobmann Uwe Scheuch hält Gurk für den geeigneten Platz. Haider habe viel für das Land getan und bedeute den Menschen noch viel. "Da wird ein Zeichen der Erinnerung wohl angebracht sein", so Scheuch. Auch für Landeshauptmann Gerhard Dörfler steht der Standort Gurk außer Streit. Die Statue sei ein Kunstwerk am Gurktal-Radweg und wurde mit 7.000 Euro aus dem Landestopf "Kunst am Bau" gefördert.

Haider-Schester Ursula Haubner ist hingegen mit der geplanten Aufstellung in Gurk nicht glücklich und plädiert für den Verbleib in Klagenfurt. "Jörg Haider war Landeshauptmann und Klagenfurt ist Landeshauptstadt und Sitz der Landesregierung", begründete Haubner ihre Sichtweise.

Wo soll das Haider-Denkmal aufgestellt werden? Abstimmung in der Infobox!

Mit dieser Lösung könnte wohl auch Diözesanbischof Alois Schwarz gut leben, der noch am Montag gemeint hatte, dass "der Blick auf den Gurker Dom doch frei bleiben sollte." Ein generelles Nein zum Haider-Denkmal kam von der Kärntner SPÖ. "Weder Kärnten noch Gurk brauchen eine Haidersche Götzenverehrung", so Landesparteichef Peter Kaiser.

Dörfler: "Das ist ja keine Götzenverehrung"
Über die "Aufregung und Bösartigkeiten" zeigt sich Landeshauptmann Gerhard Dörfler erstaunt: "Wir zollen ja auch Leopold Wagner Respekt und benennen die Leichtathletikanlage in Klagenfurt nach ihm. Was für Wagner gilt, gilt auch für Haider! Das hat nichts mit Götzenverehrung zu tun."

Da das Grundstück an der Kirchenmauer der Gemeinde gehört und der Gemeindevorstand schon einen Beschluss gefasst hat, werden die "Verbindenden Hände" des "Landesvaters" wohl trotz Bedenken aus Politik, Kirche und Bevölkerung künftig ganz nah bei "Landesmutter" Hemma stehen. Auch wenn der Gurker Stiftspfarrer, Monsignore Gerhard Kalidz, gemeint hatte, dass er persönlich "kein Haider-Denkmal" brauche. 

von Fritz Kimeswenger, Christina Kogler ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at

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