170 Mio. gespart

Linz: Westring wird in “abgespeckter” Form gebaut

Österreich
10.01.2011 13:21
Mit einem Kompromiss hat das Gipfelgespräch zum Autobahnprojekt Linzer Westring (A26) am Montag in Wien geendet: Verkehrsministerin Doris Bures und Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer einigten sich auf eine Kostenersparnis von 170 Millionen Euro, die durch die Streichung des nördlichen Abschnitts erzielt wird.

Das Gipfelgespräch hatte am Vormittag in entspannter Atmosphäre begonnen. Bures sah bereits vor Beginn der Verhandlungen "gute Chancen auf eine Lösung". "Ich habe immer gesagt, dass Linz eine Verkehrslösung braucht", so die Verkehrsministerin. Auch Pühringer zeigte sich vor dem Gespräch um das aus Geldmangel infrage gestellten Autobahnprojekt gut gelaunt.

Nach kurzer Zeit waren die Verhandlungen bereits beendet. Die "Kontrahenten" einigten sich auf den Kompromiss, der Millionen-Einsparungen bringt. Mit einem Baubeginn des "abgespeckten" Westrings sei frühestens in der zweiten Hälfte 2014 zu rechnen. Bures und Pühringer zeigten sich "sehr zufrieden" mit dem erzielten Ergebnis.

"Schmalspurvariante von Schmalspurpolitikern"
Weniger zufrieden mit den Verhandlungen ist das BZÖ. In einer ersten Reaktion bezeichnete der oberösterreichische BZÖ-Landessprecher und Nationalratsabgeordnete Rainer Widmann das Ergebnis als "Schmalspurvariante von Schmalspurpolitikern. Ohne Nordteil wird der Westring ein Verkehrsfragment ohne wirklichen Nutzen für die Menschen." Die Verhandlungen zwischen Pühringer und Bures seien lediglich billiger Populismus gewesen.

"Wenn der Verkehr von der A7 - als der gesamte Verkehrsstrom aus dem Mühlviertel - nicht in eine Linzer Umfahrung eingebunden wird, ist der Rumpf-Westring bestenfalls eine Augenauswischerei", erklärte Widmann. "Der tägliche Stau und die Abgasbelastung werden mehr, Wirtschaft und Pendler verlieren Geld, aber Pühringer lässt sich als geschickter Verhandler feiern - doch in Wahrheit hat er versagt", so der Nationalratsabgeordnete.

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